Vor 70 Jahren, am 28. August 1943, trafen die ersten 107 Häftlinge in dem Bergstollen bei Nordhausen ein. 60.000 sollten es insgesamt sein. Jeder dritte von ihnen überlebte die Schrecken dieses Ortes nicht.
Gegründet wurde das Lager "Dora" als Außenlager des KZ Buchenwald im Sommer 1943, um die Raketenproduktion von Peenemünde in vor Luftangriffen geschützte Stollenanlagen bei Nordhausen zu verlagern. Später kamen weitere Rüstungsprojekte hinzu. Zur Unterbringung der Häftlinge richtete die SS ein ganzes Netz von KZ-Außenlagern ein, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum nunmehr selbständigen KZ Mittelbau zusammengefasst wurden.
Heute ist Mittelbau-Dora ein europäischer Lern- und Gedächtnisort. Relikte im ehemaligen Lagergelände und im Stollen zeugen von den Verbrechen, aber auch vom wechselvollen Umgang mit der Geschichte. Wechselausstellungen regen zur kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit an. Die 2006 eröffnete Dauerausstellung präsentiert Mittelbau-Dora nicht nur als Modellfall von Zwangsarbeit und Untertageverlagerung, sondern auch als Beispiel für die enge Einbindung der Konzentrationslager in die deutsche Gesellschaft.