Merten verwies darauf, dass Thüringen in punkto Gemeinschaftsschule einen anderen Weg als Sachsen beschreite. Zum einen sei die Gemeinschaftsschule nicht wie in Sachsen als Schulversuch, sondern als gleichberechtigte Schulart im neuen Schulgesetz verankert worden. Das garantiere klare Verhältnisse und Verlässlichkeit. Zum anderen könne an Thüringer Gemeinschaftsschulen jeder Schulabschluss bis hin zum Abitur erreicht werden.
Nach den Worten von Merten sei die Gemeinschaftsschule der Schlüssel zum längeren gemeinsamen Lernen und damit zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Thüringen habe mit dem neuen Schulgesetz Ende 2010 dafür die Grundlagen geschaffen. Nachdem bereits neun Schulen an der Pilotphase "Gemeinschaftsschule im Aufbau" teilnehmen, sei nun die gesetzliche Rechts- und Planungssicherheit vorhanden. Er rechne damit, dass sich in den kommenden Monaten zahlreiche weitere Schulen in ganz Thüringen als Gemeinschaftsschule bewerben werden. Beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hätten rund 40 Schulen ihr Interesse signalisiert. Die Schulen hätten jetzt Zeit, ihre Bewerbungen zu erarbeiten und die Zustimmung der Schulkonferenzen und Schulträger einzuholen. Mit Beginn des Schuljahres 2011/12 würden die Gemeinschaftsschulen in Thüringen dann regulär starten.
"Gemeinschaftsschule zu werden, das heißt mehr, als ein neues Schild an der Schultür anzuschrauben", betonte Merten. Im Mittelpunkt stehe die stärkere individuelle Förderung jedes Schülers und damit das pädagogische Konzept. "Gemeinschaftsschule ist auch eine neue Schulstruktur, vor allem aber ist sie Ausdruck einer neuen Schulkultur", so der Staatssekretär.