Thüringens Staatssekretär für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Roland Merten, begrüßt das Vorhaben und dankt der AOK PLUS und der TU Dresden für das Engagement: "Angesichts von zunehmenden Bewegungsmangel und Übergewicht bei vielen Schülern sind gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport für die junge Generation wichtiger denn je. In der Verantwortung sind dabei sowohl Elternhaus als auch Schule. Hier muss gesunde Lebensweise vorgelebt und erfahrbar gemacht werden. Unterstützung gibt dabei das Projekt 'Gesunde Lebenswelt Schule'."
Der Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der AOK PLUS, Frank Storsberg, zum Engagement der Kasse:
"Das Projekt 'Gesunde Lebenswelt Schule' reiht sich ein in eine große Palette von Angeboten der AOK PLUS zu mehr Kindergesundheit. Denn es macht Sinn, mit gesundheitsfördernden Maßnahmen bereits in der Schule zu beginnen. Vor dem Hintergrund, dass 15 Prozent der Thüringer Kinder und Jugendlichen übergewichtig sind und mehr als die Hälfte Haltungsschäden haben, sieht sich die AOK PLUS in der Plicht, diese Probleme anzupacken. Denn damit können wir auch Schüler erreichen, bei denen sich ein negatives Gesundheitsverhalten noch nicht ausgeprägt hat. Die Erfolgschancen sind dann besonders groß und chronische Krankheiten wie Diabetes und Herzprobleme können vermieden werden."
5.000 Schüler wurden zur Schülergesundheit befragt
Darüber hinaus werden die Wissenschaftler der TU Dresden heute in Erfurt zum Auftakt des Projektes die Ergebnisse der Thüringer Landesstudie zur Schülergesundheit 2010 vorstellen.
Der Leiter der Forschungsgruppe Schulevaluation, Prof. Dr. Wolfgang Melzer, würdigt die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Ministerium und AOK PLUS als Modellfall von "Public-Private-Partnership" und sieht vor dem Hintergrund der ermittelten Befunde einen Hauptansatzpunkt der Prävention in der Entwicklung einer positiven Schul- und Lernkultur.
Die Ergebnisse basieren auf einer Fragebogenerhebung von rund 5.000 Thüringer Schülern zwischen 11 und 16 Jahren. Bei dieser Befragung ging es nicht nur um die Gesundheit der Jugendlichen. Thematisiert wurden auch das Freizeitverhalten und die Unterstützung im familiären und schulischen Umfeld.
Der Autor der Studie, Dr. Ludwig Bilz von der TU Dresden, nennt die wichtigsten Ergebnisse: "Die Thüringer Schüler bezeichnen ihre Gesundheit selbst mehrheitlich als "gut" bis "ausgezeichnet" und geben hier sogar eine bessere Einschätzung ab als bei unserer letzten Befragung vor fünf Jahren. Schaut man genauer, so zeigen sich positive Entwicklungen im Bereich der körperlichen Gesundheit oder beim Nichtrauchen. Immer noch bestehen hohe psychische Belastungen und ungesunde Ernährungsgewohnheiten. Beunruhigend ist der nach wie vor enge Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Schüler und ihrer Gesundheit."
Auf Grundlage dieser Daten werden für jede am Projekt teilnehmende Schule Einzelprofile und individuelle Unterstützungsangebote erstellt, in die auch die Einschätzungen der Schüler zum Schulklima, zur Unterrichtsqualität und den Mitbestimmungsmöglichkeiten einfließen.
Die Thüringer Gesundheitsstudie ist Teil der internationalen HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children), die von der WHO unterstützt wird. Parallel werden hier im Turnus von vier Jahren Kinder und Jugendliche in über 40 Ländern zu ihrer Gesundheit und ihrem Gesundheitsverhalten befragt. In Deutschland sind neben Thüringen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Hamburg beteiligt.
Die komplette Thüringer Landesstudie zur Schülergesundheit 2010 unter: www.aokplus-online.de
Projekt mit Zukunft
Ziel des Projektes ist es, Bildung und Gesundheit in den teilnehmenden Schulen zu vernetzen. Die gewonnenen Erfahrungen sollen dann allen Schulen in Thüringen und anderen Bundesländern (z.B. Sachsen) zur Verfügung gestellt werden.
Die Partner setzen mit diesem Projekt ein bundesweites Signal, wie ein breites, gesellschaftliches Miteinander zu einer zukunftsorientierten Kindergesundheit führen kann.
Die Schulen können sich für das Projekt bewerben bei: Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Referat 3A 6, Marion Dörfler, Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 oder per Mail an marion.doerfler@tmbwk.thueringen.de