Bräsel, geb. am 15. Juni 1952 in Meinsberg/Sachsen, studierte von 1971 bis 1975 Germanistik, Geschichte, Psychologie und Pädagogik an der Universität Leipzig. In den Folgejahren lehrte sie an der Universität Leipzig, schloss 1979 erfolgreich ihre Promotion ab und absolvierte eine Lehrprobe Deutsch als Fremdsprache an der Universität Krakau. Danach arbeitete sie als Literaturwissenschaftlerin an der Technischen Universität Chemnitz und an der Pädagogischen Hochschule Erfurt. In den Jahren 1991 bis 1999 folgten Auslandstätigkeiten als Lektorin an der Beijing Foreign Studies University in Peking und als Associate Visiting Professor an der Yonsei Universität in Seoul. Seit 1999 ist sie an der Universität Erfurt tätig. Geehrt wird sie für ihre kontinuierliche Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Kulturbeziehungsforschung und der vergleichenden Literaturwissenschaft, für ihre Übersetzertätigkeit und Förderung des Austausches mit Korea sowie ihre Betreuung von Austauschstudenten aus Korea, China und Japan. Sie hielt Vorträge in Südkorea auf Einladung südkoreanischer Universitäten, der Deutschen Botschaft Seoul und des Goethe Instituts Seoul. Sie brachte sich in das Projekt "Vorstellung moderner südkoreanischer Autoren in Deutschland" ein und organisierte und moderierte in Thüringen Lesungen mit den renommierten koreanischen Autoren Lee Hochol, Ko Un und Kim Kwang-Kyu. Darüber hinaus wurde Bräsel bereits 1996 von südkoreanischer Seite mit dem Daesan-Preis für ihre Übersetzungsarbeit geehrt.
Thüringens Kultusminister Bernward Müller (CDU) gratuliert und bezeichnet Bräsel als Mittlerin zwischen den Kulturen im Sinne von Mirok Li: "Literatur verbindet Kulturen. Worte haben die Macht, Geschichte zu schreiben. Das haben beispielsweise die Friedensgebete während der friedlichen Revolution 1989/90 eindrucksvoll gezeigt. Für den Austausch der Kulturen stehen auch der koreanische Schriftsteller Mirok Li, der kurz vor seinem Tod 1950 in Gräfelfing bei München noch die Teilung Koreas erlebte, und Frau Dr. Bräsel. Die Verleihung des Preises an eine Deutsche macht Hoffnung, dass auch die Teilung Koreas irgendwann überwunden werden kann. Denn der Drang eines Menschen nach Freiheit kann man nicht ewig unterdrücken."
Die 1966 gegründete Deutsch-Koreanische Gesellschaft pflegt die Beziehungen zwischen Korea und Deutschland und fühlt sich dem Gedanken der internationalen Verbundenheit und der Völkerverständigung verpflichtet. Dazu unterstützt sie die Zusammenarbeit von Persönlichkeiten und Institutionen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport. Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist es, das Wissen über Korea in Deutschland zu vertiefen. Den Mirok-Li-Preis vergibt die Deutsch-Koreanische Gesellschaft im Wechsel mit ihrer koreanischen Schwestergesellschaft. Benannt ist die Auszeichnung nach dem gleichnamigen 1899 in Nordkorea geborenen Schriftsteller, der von 1947 bis 1949 einen Lehrauftrag für koreanische Sprache sowie chinesische Literatur und Geschichte am ostasiatischen Seminar der Universität München hatte. Weitere Informationen sind im Internet unter www.korea-dkg.de zu finden.