Matschie bezeichnet die Forschung als einen Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende: „Damit wir unsere energie- und klimapolitischen Ziele erreichen können, müssen wir die saubere Energieerzeugung durch Wind, Solar, Biomasse und Geothermie weiter verbessern. Dazu zählen unter anderem höhere Wirkungsgrade bei Kleinkraftwerken und weniger Kosten bei der grünen Stromerzeugung. Zugleich müssen wir wirtschaftliche Lösungen für die Speicherung grüner Energien finden.“ Nach den Worten des Ministers reicht die bloße Formulierung von Zielen im Energiemix nicht aus: „Wir brauchen eine realistische Beschreibung des Wegs, der uns zu einem deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien führt.“
Einen wichtigen Beitrag werde dabei die Forschungsinitiative leisten, so Matschie. Sie ermöglicht es Wissenschaft und Industrie noch enger zusammenzuarbeiten und so wissenschaftliche Grundlagenforschung noch besser mit anwendungsorientierten Problemlösungen zu verzahnen. Aus Sicht von Matschie sollen hier interdisziplinäre Kompetenzzentren eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt hat die Forschungsinitiative vier Schwerpunkte:
1. Um im Bereich Energieerzeugung die Grundlagen der wissenschaftlichen Forschung besser in die Praxis zu übertragen wird das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur:
- eine Stiftungsprofessur regenerative Energietechnik einrichten,
- eine Stiftungsprofessur Bioenergie ausschreiben sowie
- gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie die Einrichtung einer Forschungsgruppe an der bereits bestehenden Stiftungsprofessur Photovoltaik der TU Ilmenau voranbringen.
2. Für eine effizientere Energiespeicherung stärkt das Ministerium die vorhandenen Forschungskompetenzen und unterstützt den Aufbau des Kompetenzzentrums Energie- und Umwelt-Chemie, das von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Industrie getragen wird.
3. Im Bereich Elektrifizierung und Netzausbau zielt die Initiative auf die Unabhängigkeit möglichst vieler Lebensbereiche von fossilen Energieträgern sowie auf den Aus- und Umbau der vorhandenen Netzinfrastruktur. Dabei werden folgende Projekte unterstützt:
- das im April 2011 gegründete Thüringer Innovationszentrum Mobilität, das in der Automobilwirtschaft die Grundlagenforschung mit industrieller Produktentwicklung verbindet,
- das Forschungsprojekt „RESIDENS“ zur Optimierung von Energienetzen.
4. Zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz sieht die Initiative folgende Maßnahmen vor:
- die Unterstützung der Forschung an innovativen Verkehrssystemen an der Fachhochschule Erfurt,
- die Weiterentwicklung und Bündelung der Forschungsaktivitäten im Bereich nachhaltiges Bauen sowie
- die Förderung von Forschungsprojekten zur Rohstoff- und Materialeffizienz, zur Kreislaufwirtschaft und zur nachhaltigen Wasserwirtschaft.