Als Mittelpunkt der Aktionstage im Thüringen-Pavillon wird die Ausstellung „Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung“ zu sehen sein. Auf insgesamt zehn thematischen Postern sind darauf die Aktivitäten der Umweltbildung und der Waldpädagogik in Umsetzung des Thüringer Waldgesetztes durch die Forstbehörden und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen e.V., dargestellt. In die Ausstellung ist ein Quiz integriert, bei dem die Besucher ihr Wissen zu heimischen Bäumen, Sträuchern, sowie Pilzen und Tieren überprüfen können. Die Gäste des Thüringen-Pavillon haben zudem die Gelegenheit, sich am Stand des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt aus Naturmaterialien ein garantiert einmaliges BUGA-Souvenir zu basteln. Das Informationsangebot wird mit einer Motorsägenausstellung, die die technische Entwicklung der motormanuellen Waldarbeit dokumentiert, sowie einer Power-Point-Präsentation zum Orkan „Kyrill“ und seinen Folgen abgerundet.
Am Mittwoch, dem 13. Juni 2007, wird Minister Dr. Volker Sklenar im Thüringen-Pavillon in einer Sprechstunde den Besuchern der BUGA für Fragen zur Verfügung stehen. Ebenfalls an diesem Tag werden die Mitglieder der „Jagdhornbläser St. Hubertus Erfurt e. V.“ ihr Können unter Beweis stellen und Forstwirtschaftsmeister Martin Seebauer vom Forstamt Weida eine Vorführung im „Motorsägenkunstschneiden“ geben.
„Mit dem Aktionstag ‚Den Wald unter die Linse genommen’ will das Ministerium die Besucher der BUGA auf die nachhaltige Nutzung der Ressource Wald in Deutschland aufmerksam machen“, so Minister Dr. Sklenar. In unserer wesentlich vom technischen Forstschritt geprägten gesellschaftlichen Entwicklung ist es nicht jedem bekannt, dass der Ursprung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Forstwirtschaft liegt. Die forstliche Nachhaltigkeit wurde ursprünglich vor allem in Verbindung mit der Holzbereitstellung aufgrund des Ressourcenmangels vorangetrieben. So sind die ersten Anweisungen zur nachhaltigen Holzproduktion in den thüringischen Fürstentümern bereits vor rund 450 Jahren erlassen worden. Heute wird in der Forstwirtschaft die „Nachhaltige Entwicklung“ umfassender gesehen und schließt vor allem die Bildung zum Themenbereich „Wald und Umwelt“ mit ein. Das ist umso wichtiger, da nach Schätzungen der UNO in diesem Jahr erstmals in der Menschheitsgeschichte die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Ballungsgebieten wohnen und arbeiten werden. Es ist abzusehen, dass diese Entwicklung automatisch zu einer Entfremdung von den natürlichen Lebensgrundlagen und einer wachsenden Unkenntnis darüber führen wird. „Die weltweit nötige Senkung von Ressourcen- und Naturraumverbrauch setzt aber unbedingt das nötige Wissen und Sensibilität voraus. Zukünftig ist deshalb eine verstärkte Bildung zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft von enormer Bedeutung“, erläuterte der Minister.
Im Thüringer Waldgesetz hat der Freistaat Thüringen bereits 1999 die Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik als Dienstaufgaben der Forstbehörden definiert. Die Thüringer Forstverwaltung hat diesen Gesetzesauftrag in den zurückliegenden Jahren mit zahlreichen Maßnahmen umgesetzt. So wurden bereits im Jahre 1993 unter Trägerschaft des Landesverbandes Thüringen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. die ersten Waldjugendspiele in drei thüringischen Forstämtern durchgeführt. In diesem Jahr beteiligen 20 Forstämter.