Lehrpfad zur Flora und Fauna des Monte Caslano
Auf dem Monte Caslano am Ufer des Luganersees findet sich auf kleinem Raum eine enorme botanische Vielfalt. Der 500 Meter hohe Hügel ist zum grossen Teil vom See umgeben und bietet eine herrliche Aussicht auf die Buchen von Caslano und Agno, bis nach Italien. In der schützenswerten Naturlandschaft wurden ca. 600 Pflanzen- und 150 Moosarten registriert und offiziell eingetragen. Die besondere Lage am Südrand der Alpen und milde Temperaturen begünstigen den Artenreichtum und lassen auch Exoten, wie beispielsweise die wilden Christrosen, gedeihen. Auf einem knapp sieben Kilometer langen Lehrpfad kann dieser Naturpark bequem erkundet werden. Start- und Endpunkt des Spaziergangs ist das Tessiner Dörfchen Caslano, welches mit dem Auto oder per Schiff zu erreichen ist.
San Salvatore – Carona – Morcote zwischen Natur und Kultur
Ein echter Wander-Klassiker ist die rund zehn Kilometer lange Tour vom Gipfel des San Salvatore durch Kastanienwälder, vorbei am Künstlerdorf Carona, hinab an den See nach Morcote, 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gekürt. Von Lugano-Paradiso aus bringt die Standseilbahn Besucher bequem auf den 912 Meter hohen Gipfel. Vom Dach der Kirche und der Aussichtsterrasse erwartet Ausflügler ein 360-Grad-Rundblick, bevor es auf bequemen Wanderwegen durch Kastanienwälder ins Künstlerdorf Carona geht. Hier lohnt ein Besuch des Garten Parco San Grato, auf dessen 62.000 Quadratmetern die weitläufigste und artenreichste Sammlung an Azaleen, Rhododendren, Koniferen und Nadelbäumen des Tessins gedeiht. Vor allem in den Monaten April und Mai bildet die blühende Pracht des botanischen Gartens einen duftenden, vielfarbigen Teppich und wird zum Mekka für Naturliebhaber. Weiter geht es über Hunderte von Treppenstufen hinunter an den See ins malerische Morcote. Eine ganz besondere Atmosphäre herrscht im dort ansässigen Parco Scherrer: In dem vom Tuchhändler Arthur Scherrer in den 1930er-Jahren angelegten exotischen Park bestaunen Gartenfreunde nicht nur Gewächse der subtropischen Pflanzenwelt wie Kamelien, Glyzinien, Oleander, Zedern, Zypressen, Kampferbäume, Magnolien oder Azaleen, sondern auch von fernen Kulturen inspirierte Architektur und Kunstwerke. Per Schiff oder Bus geht es zurück nach Lugano.
Panoramaspaziergang Monte Verità – Ronco sopra Ascona
Vom Monte Verità, Wiege der Alternativbewegung oberhalb von Ascona, führt ein aussichtsreicher Höhenweg nach Ronco (ca. zwei Stunden). Auf einer Felsterrasse zwischen Ascona und Brissago gelegen, wird der Ort wegen seiner sagenhaft schönen Aussicht „Balkon über dem Lago Maggiore“ genannt. Zahlreiche Künstler liessen sich einst dort nieder und fanden auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe, etwa Erich Maria Remarque, der Autor von „Im Westen nichts Neues“, und seine Frau, die Schauspielerin Paulette Goddard. Aber auch der Maler Richard Seewald und der „Kaufhaus-König“ Max Emden, früherer Besitzer der Brissago-Inseln, sind hier begraben. Ein Besuch des Friedhofs ist daher eine spannende Zeitreise. Von Ronco führen 800 Treppen zum See hinunter. Über die Brissago-Inseln, dem botanischen Garten des Tessins, kehren Besucher mit dem Schiff nach Ascona zurück. Die Uferpromenade mit unzähligen Restaurants ist der ideale Ort, um auch bis spät in die Nacht hinein La Dolce Vita zu zelebrieren.
Zum Berg-Goldregen des Bosco Sacro di Mergugno
Auf über 1000 Metern, oberhalb von Brissago, befindet sich das Waldreservat Bosco Sacro di Mergugno, in dem eine aussergewöhnliche Pflanze zu bewundern ist: der Berg-Goldregen. Der „heilige Wald“, mit seinen prächtigen, alten Exemplaren ist einer der schönsten subalpinen Wälder der Schweiz. Er liegt im Gebiet des Nationalparkprojekts Locarnese und steht bereits seit dem Mittelalter unter Schutz. Zwischen Mai und Juni ist der Besuch besonders empfehlenswert, wenn die duftenden Schmetterlingsblüten des Goldregens den Wald gelb erleuchten und der Umgebung ein zauberhaftes Aussehen verleihen. Ausgangspunkt der 8,5 Kilometer langen Höhenwanderung ist der kleine Parkplatz oberhalb des Dörfchens Mergugno (1.050 Meter). Von hier folgt man den Wegweisern zur Capanna Al Legn, bis ein Schild auf den Bosco Sacro hinweist. Ein gut ausgebauter Weg führt den Wald hinauf, der bis auf eine Höhe von 1.600 Metern gedeiht. Vorbei an der Alpe Arolgia geht es zur Selbstversorgerhütte Capanna Al Legn, die auf 1.804 Metern zu einer Rast einlädt. Wer schwindelfrei ist, kann den Weg zum Gipfel des „Ghiridone“ (2.188 Meter) fortsetzen, der höchsten Erhebung am Ufer des Lago Maggiore. Das 360-Grad-Panorama am eisernen Gipfelkreuz lässt die Strapazen des Aufstiegs schnell vergessen.
Am Ufer des Lago Maggiore – von Tenero zum Kamelienpark nach Locarno
Einer der beliebtesten Spaziergänge am Lago Maggiore ist der Panoramaweg von Tenero nach Locarno, am Ufer des Verbano entlang. An der Seepromenade gedeihen zahlreiche mediterrane und subtropische Pflanzenarten aus allen Kontinenten. Zwischen kunstvoll angelegten Blumenbeeten und mediterraner Vegetation gibt es unterwegs in den Jean Arp Gärten Skulpturen des gleichnamigen Künstlers zu entdecken. Unbestrittener Frühlingsbote im Tessin ist die Kamelie. Ein Spektakel sondergleichen bietet zu dieser Jahreszeit der Kamelienpark von Locarno, einer der grössten und artenreichsten unseres Kontinents. Er wurde anlässlich des Weltkongresses der Kamelie im Jahr 2005 eröffnet und fünf Jahre später von der International Camellia Society mit dem begehrten Titel „Garden of Excellence“ ausgezeichnet. Ausserdem ist er Teil der Initiative „Gardens of Switzerland“, welche die schönsten Schweizer Gärten vereinigt. Auf mehr als 10‘000 Quadratmetern Platz können sich Besucher an nahezu tausend verschiedene Kameliensorten erfreuen. Wer vom 21. bis 25. März 2018 in Locarno verweilt, sollte sich ausserdem die Veranstaltung Locarno Camelie nicht entgehen lassen, bei der auf der Burg Castello Visconteo über 200 Kameliensorten in Szene gesetzt werden, begleitet von einem kulturellen Rahmenprogramm.
Frühlingswanderung im Gambarogno
Gemütlich unter der Tessiner Frühlingssonne wandern, unterwegs die duftenden und blühenden Gärten der vielen Villen bestaunen, die Pflanzenpracht des Parco Botanico Eisenhut erkunden und immer wieder grandiose Aussichten auf den Lago Maggiore geniessen - das verspricht die ca. 1,5 stündige Kurzwanderung am sonnigen Hügel des Gambarogno. Die Tour beginnt bei der Schiffsstation in San Nazzaro und führt von dort bergauf in Richtung Vairano. Nach einer Stärkung im Ristorante Gambarogno nahe Vairano, bietet sich ein Rundgang durch den Parco Botanico Eisenhut an. Pflanzenliebhaber und Baumschulist Otto Eisenhut hat Mitte der 1950er-Jahre auf der Hügelterrasse zwischen Vairano und Piazzogna mit viel Hingabe und Geschick einen prachtvollen, 17.000 Quadratmeter umfassenden botanischen Garten angelegt, der heute von seinem Sohn Reto Eisenhut geführt wird. Am farbigsten ist der Parco Botanico Eisenhut von Mitte März bis Mitte Mai. Mit 950 Arten und Sorten Kamelien und 800 verschiedene Magnolien, Azaleen, Pfingstrosen und Rhododendren gibt es beim Gang durch den Park immer wieder neue Blumen zu entdecken. Zurück auf dem Hauptweg führt die Wanderung weiter bis nach Piazzogna und Fosano. Von dort aus geht es wieder bergab zur Schiffsanlegestelle von Vira.