Schon einmal erregte Waldhäusl mit dem Sager der Migrations-Hunde, also Hunde, die aus dem Ausland kommen, Aufsehen.
Nun will er den wenigen Wölfen, die in Österreich seit Kurzem heimisch sind, ans „Leder“.
Interessant dabei die Frage: Wie will man „Auslandswölfe“ erkennen? Am Kopftuch? Nummernschild? Chip?
Einige Fakten zu den Wölfen in Österreich von Prof.Kurt Kotrschal, Gründer des Wolf Science Center in Österreich:
. In Österreich gibt es im Moment zwei Rudel und etwa 20-30 Wölfe
. Wölfe sind in Europa durch die Fauna-Flora-Habitat Richtlinie der EU geschützt, in Österreich als jagdbares Wild ganzjährig geschont.
. Wölfe breiten sich selbständig und rasch aus, weil sie eine gute Nahrungsbasis vorfinden und die Vermehrungsrate hoch ist.
. Wölfe zeigen eine effiziente Selbstregulation der Dichten. Bejagung kann sich negativ auswirken und Vermehrungsraten und den Druck auf Weidetiere erhöhen.
. Wolfsfreie Zonen sind weder gesetzlich möglich, zudem kaum durchführbar oder sinnvoll.
In Ländern mit relativ hoher Besatzdichte von Wölfen und noch höherer Anzahl von Weidetieren wir Schafen, Ziegen und Rindern wie etwa in Rumänien ist der Wolf als Feind so gut wie kein Thema.
Marion Löcker, Tierschutzverein Robin Hood: „Ich kenne das Land sehr gut, ich kenne Schäfer, deren Hunde und Herden...der Schutz durch die Hunde funktioniert ausgezeichnet, sie sind wahre Könner auf ihrem Gebiet. Das wäre auch hier möglich, würde man denn auch einmal etwas vom Ausland annehmen, nämlich das, was man dort besser kann...Statt Tiere „entnehmen“ zu wollen, was in diesem Zusammenhang eine abstruse Wortkreation bedeutet die eigentlich töten, sprich abschießen heißen soll.“
Prof.Kotrschal zum Herdenschutz:
Herdenschutz dient auch dem Tierschutz Weidetiere und der „Erziehung“ der Wölfe...Zudem lernen Wölfe, dass ungeschützte Schafe einfache Beute sind. Elektrozäune, etc. bewirken das Gegenteil und lokale Wölfe lernen so, sich an Wildtiere als Beute zu halten. Diese Tradition wird innerhalb der Rudel weitergegeben. Nur funktionierender Herdenschutz ermöglicht ein konfliktarmes Zusammenleben mit dem Wolf.
Warum lernen wir nicht endlich, mit der Natur zu leben, sie zu akzeptieren und ihre Regelkreise zu verstehen? Warum sind PolitikerInnen, die Null Ahnung haben, meinungsbildend? Wann kapieren wir endlich, dass wir, wenn wir alles „entnehmen“, was uns nicht augenscheinlich zu Gesicht steht, selbst in den Abgrund stürzen?