Diese Bilanz der brandenburgischen Landestourismuskonzeption 2006-2010 (LTK) zog Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers heute auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin. Zugleich kündigte er an, dass Brandenburg im kommenden Jahr eine neue Tourismuskonzeption vorlegen werde. An deren inhaltlicher Gestaltung werde ressortübergreifend seit Februar gearbeitet.
Die LTK 2006-2010 ist die Grundlage der brandenburgische Tourismuspolitik, auf der sich die Entwicklung der vergangenen vier Jahre vollzogen hat. Durch deren insgesamt erfolgreiche Umsetzung sei das Reiseland Brandenburg heute im Wettbewerb gut positioniert, sagte Christoffers. "Doch wie beispielsweise die krisenbedingten aktuellen Entwicklungen im Geschäftsreisetourismus zeigen, verändern sich die Rahmenbedingungen im touristischen Wettbewerb ständig. Ziel der neuen Konzeption ist es daher, die touristischen Themen neu zu gewichten und intelligent weiterzuentwickeln", sagte der Minister. So sieht Christoffers beispielsweise gute Perspektiven in der weiteren Vernetzung des Radtourismus mit dem maritimen Tourismus.
Besonderes Augenmerk müsse zudem auf eine stetige Verbesserung der Qualität der touristischen Produkte und Dienstleistungen gerichtet werden. "Mit der Initiative 'ServiceQualität Deutschland', die durch brandenburgisches Engagement maßgeblich mit gestaltet worden ist, steht hier ein wertvolles Instrument für das touristische Qualitätsmanagement zur Verfügung", lobte der Minister das Engagement der Tourismusakademie Brandenburg. Zudem würdigte er die Anstrengungen des brandenburgischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Brandenburg) zur weiteren Qualitätssteigerung im Gastgewerbe. Das Wirtschaftsministerium unterstützt seit November 2009 das vom DEHOGA entwickelte Marketing- und Qualitätsinstrument "Brandenburger Gastlichkeit". Damit werde insbesondere der Gastronomie ein schneller Einstieg ins Qualitätsmanagement ermöglicht.
"Künftig werden wir Förderung noch stärker als bisher an die Einhaltung von Qualitätskriterien binden", kündigte Christoffers an. Vom Frühjahr an sollen in Brandenburg neue Regelungen bei der touristischen Förderung gelten. So werde bei der gewerblichen Förderung neben den deutschlandweit etablierten Qualitätssiegeln und Klassifizierungen - wie dem Gütesiegel "ServiceQualität Deutschland", der Sterneklassifizierung bei Hotels, dem wassertouristischen Informationssystem "Gelbe Welle" oder der Qualitätsmarke "Bett & Bike" für radlerfreundliche Betriebe - auch das Thema Barrierefreiheit eine größere Rolle spielen.
"Barrierefreiheit ist ein wichtiger Qualitätsaspekt. Und Brandenburg ist hier in Deutschland ganz vorn mit dabei", sagte der Minister. "Das Ruppiner Land und die Niederlausitz sind in der bundesweiten Arbeitsgruppe 'Barrierefreie Reiseziele in Deutschland' vertreten - und damit zwei von sieben Regionen und Städten in Deutschland mit Modellcharakter für einen barrierefreien Tourismus." Zudem verwies der Minister auf eine neue Datenbank, die von der Tourismusakademie geprüfte barrierefreie Angebote aus der gesamten Tourismusbranche des Landes enthalten werde.
"Ende Mai wird die neue Internetplattform www.barrierefrei-brandenburg.de als zentrales Kommunikationsmedium an den Start gehen. Sie wird auch für Menschen mit Sehbehinderung nutzbar sein. Mit individueller Suchoption kann man sich einen passgenauen Urlaub aus den über 500 touristischen Angeboten im Land heraussuchen", erklärte Gunter Fritsch, Landtagspräsident und amtierender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. "Menschen mit sonstigen Mobilitätseinschränkungen, Lernschwierigkeiten oder auch Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden hier garantiert für sie geeignete Angebote finden. Damit sind wir in Brandenburg wieder einen riesigen Schritt in der Vielfalt und Attraktion der touristischen Angebote nach vorn gegangen!", unterstrich Fritsch.
"Ein wichtiges Kriterium für ein hohes Qualitätsniveau stellen zudem gut ausgebildete Fachkräfte dar", betonte Minister Christoffers. "Dies muss auch in Zukunft so bleiben! Deswegen werden unsere neuen Richtlinien auch die Azubi-Quote eines Unternehmens berücksichtigen."
"Durch die mit den touristischen Spitzenverbänden abgestimmte Umstrukturierung bei der Förderung können wir passgenau auf die Bedürfnisse der Branche eingehen", erklärte Christoffers. Auch bei der Erarbeitung der neuen Landestourismuskonzeption setze er auf enge Zusammenarbeit mit den touristischen Spitzenverbänden sowie den Unternehmen. "Ziel ist, entsprechend der aktuellen Tourismus-konzeption wieder eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, mit der sich Landesregierung, Verbände und touristischen Leistungsträger in Brandenburg gleichermaßen identifizieren können und bei deren Umsetzung alle an einem Strang ziehen", hob der Minister hervor.
Die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg konzentriert sich 2010 auf den Radtourismus und führt die Kampagne entsprechend dem Marketingplan 2010 aus dem Vorjahr fort. Ziel der Kampagne ist es, potenzielle Gäste für die vielen radtouristischen Angebote sowie für das ausgebaute und teils sternezertifizierte Radwegenetz zu begeistern, noch mehr Fahrradtouristen für einen Radurlaub in der Hauptstadtregion zu gewinnen und Brandenburg als attraktives Radreiseziel zu positionieren.
"Unser Land ist eines der beliebtesten Radreiseziele. Das belegen die vielen Kundenanfragen und das Interesse am Thema Radurlaub in Brandenburg", sagte Dieter Hütte, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg. "Die einmalige Naturlandschaft mit ihren vielen Radwegen bietet ideale Bedingungen für Tagesausflüge und Mehrtagestouren. Mit dem Rad lässt sich Kultur am Wegesrand - wie beispielsweise die Zeitzeugnisse der preußischen Geschichte - entdecken. In ein Konzert, in die Therme oder durch den Naturpark zu radeln, dafür haben unsere Partner besondere Angebote entwickelt. Besonders die Kombination aus allem macht das Radfahren in Brandenburg so attraktiv."
Einen Schwerpunkt legt die TMB auf ihre Internetdomain www.radeln-in-brandenburg.de. Hier können sich Radler vor dem Start ihre Tour individuell zusammenstellen, sich über Streckenverlauf, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten informieren.