Die Befragungsergebnisse zeigen auch, dass der Optimismus der Europäer seit der letzten Erhebung etwas zurückgegangen ist. Betrachtet man die Differenz zwischen dem Anteil der Optimisten und dem der Pessimisten als "Optimismus-Index", ergibt sich für diese Befragung ein Wert von +17 in der EU als Ganzes - der Anteil derjenigen, die eine Verbesserung erwarten ist um 17 Prozentpunkte höher als der Anteil derjenigen, die mit einer negativen Entwicklung in ihrem Leben rechnen. Dies bedeutet einen Abfall von 9 Prozentpunkten gegenüber dem Indexwert von +26 aus dem Frühjahr 2007. Damals hatten 37 Prozent mit positiven Erwartungen auf die kommenden Monate geschaut und nur 11 Prozent eine Verschlechterung erwartet.
Besonders optimistisch sind die Menschen diesem Index zufolge in Schweden (+38), gefolgt von Dänemark (+33). Auch Spanien, Irland (jeweils +29) und Rumänien (+28) haben Optimismus-Indexwerte, die um über zehn Punkte höher liegen als der EU-Durchschnitt. Generell überwiegen in fast allen Ländern die optimistischen Erwartungen für die nahe Zukunft.
Lediglich in Ungarn (-22), Tschechien (-5) und Portugal (-1) gibt es mehr Befürchtungen als Vorfreude, wenn es um die nächsten Monate geht.
Deutschland gehört mit einem Indexwert von +4 zu den Ländern, in denen die Bevölkerung am wenigsten optimistisch in die persönliche Zukunft blickt. Ein Fünftel (20 Prozent) hält eine Verbesserung für wahrscheinlich, immerhin ein Sechstel (16 Prozent) erwartet aber, dass sich die Dinge negativ entwickeln. Allerdings geht die große Mehrheit (62 Prozent) davon aus, dass sich die eigene Lebenssituation weder zum positiven noch zum negativen verändern wird. Im Vergleich zum letzten Frühjahr (+14) ist der Indexwert um 10 Punkte gesunken. Damals hatten noch 25 Prozent der Bevölkerung eine Verbesserung ihrer persönlichen Situation innerhalb eines Jahres für wahrscheinlich gehalten, nur jeder neunte war pessimistisch gewesen (11 Prozent).
Dieser rückläufige Optimismus zeigt sich jedoch in fast allen Mitgliedsländern der EU. Lediglich in drei Staaten (Griechenland, Bulgarien und Rumänien) war er nicht zu verzeichnen. Dafür haben sich die persönlichen Zukunftserwartungen der Menschen in einigen osteuropäischen Ländern dramatisch verdüstert. Beispiele sind Litauen (um -22 auf +13), Slowenien (um -21 auf +6) und Lettland (um -19 auf +21).
Die Eurobarometer-Studie belegt auch, dass die jüngeren Europäer deutlich optimistischer auf die nächsten Monate schauen als ihre älteren Mitbürger: Während die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen (50 Prozent) auf Verbesserungen der persönlichen Situation hofft, teilen diese positive Zukunftserwartung nur 13 Prozent der über 55-Jährigen. Zudem bewerten höher Gebildete die persönlichen Lebenschancen doppelt so häufig positiv (36 Prozent) wie Personen mit geringerem formalen Bildungsgrad (17 Prozent).
"Die Ergebnisse des aktuellen Eurobarometer lassen erkennen, dass den verschlechterten Konjunkturdaten eine Eintrübung auch der Zukunftserwartungen der EU-Bürger auf dem Fuße folgt. Zwar überwiegt in der Bevölkerung der meisten Mitgliedsstaaten eine positive Grundstimmung, aber der Anteil derer, die für sich eine Verschlechterung ihrer Lebenssituation befürchten, hat durchaus zugenommen - so auch in Deutschland von 11 auf 16 Prozent," kommentiert Richard Hilmer, Geschäftsführer von TNS Infratest Sozialforschung die Ergebnisse.
Die Europäische Kommission hat Daten dieses Berichts seit seiner ersten Veröffentlichung den betreffenden Medien zur Verfügung gestellt. Soweit uns bekannt ist, wurden die in der beiliegenden Pressemitteilung genannten Ergebnisse nicht veröffentlicht.
Haftungsausschluss
Die Ergebnisse beruhen auf einer von TNS Opinion & Social in der Zeit vom 22 September bis zum 3. November 2007 durchgeführten Umfrage mit insgesamt 30,281 persönlichen Interviews in den 27 Mitgliedstaaten der EU, sowie in Kroatien, Mazedonien, der Türkei und in Nordzypern. Alle in der oben stehenden Mitteilung dargestellten Daten basieren auf den Meinungen der befragten Personen. TNS steht nur für die Daten, die veröffentlicht wurden, und in dem Kontext, in dem wir sie präsentiert haben, sowie für unsere eigene Interpretation dieser Ergebnisse ein. Für davon abweichende Interpretationen können wir keine Verantwortung übernehmen.