Als Erklärung hörte man immer wieder die Vermutung, es sei eine Vorsichtsmaßnahme gegen eventuelles Hochwasser. Über den Canal Grande wurde von der Dogana da Mar ( ehemalige Zollstation) bis kurz vor dem Markusplatz eine Ponton-Brücke auf schiffsähnlichen Gefährten errichtet- leider blieb das Überqueren den Marathon-Teilnehmern vorbehalten.
Am Sonntag wurden dann viele der üblichen Touristenwege durch Absperrungen und die zahlreichen Zuschauer abgesperrt.Ein gut organisiertes Aufgebot der Polizei regelte den Übergang an einigen Stellen. Die die Strecke Überquerenden mussten ebenfalls rennen, um den Läufern nicht in die Quere zu kommen.
Neidvoll beobachtete sicher so mancher, dass die Sportler sogar durch die Großbaustelle Dogana da Mar geschickt wurden, allerdings unter den ständig gerufenen Warnung, bitte vorsichtig zu laufen.
Die Laufstrecke in Venedig glich einem riesigen Volksfest. Von überall hörte man anerkennende Zurufe und auf dem letzten Streckenabschnitt auch oft die mutmachenden Worte: "Haltet durch, es ist nicht mehr weit!"
Als erste ins Ziel liefen dann zwei Kenianer, Josef Kimosop Lomala mit den rekordverdächtigen Zeiten von 2 Std., 11 Minuten und 6 Sekunden, bzw. Jacob Chesire 7 Sekunden, dicht gefolgt von einem Etiopier namens Kidanae Abdi nach weiteren 51 Sekunden.Die Dreiergruppe hatte sich bereits auf der Ponte della Libertà vom Feld gelöst und hatte die übrigen Teilnehmer weit hinter sich gelassen.Als erster Europäer machte ein Italiener das Rennen und kam damit auf Platz 8, als erste Frau lief die Ungarin Aniko Kalovics ein.Ob die Läufer einen Blick für die wunderschöne Landschaft und die Architektur dieser einzigartigen Stadt hatten?Mit Sicherheit ist dieser Marathon eine gut gelungene Einrichtung, um dem Mythos des "größten Museums der Welt" eine sportliche Komponente hinzuzufügen.Freuen wir uns auf den 24. Venedig-Marathon 2009!