Der forensische Archäologe der Università degli Studi di Firenze erklärt, dass zur Zeit der Pestepidemien im mittelalterlichen Venedig die Vorstellung, der Schwarze Tod würde durch die Bisse von Vampire übertragen werden, weit verbreitet war. Um jenen Biss zu verhindern, wurde den vermeintlichen Vampiren nach ihrem Tod ein Pfahl in den Rachen gesteckt. Dieses Schicksal teilt vermutlich auch die nun entdeckte Frau.
Der damalige Mythos, die Untoten würden sich vom Blut der Pestleichen ernähren, könnte von dem Rinnsal Blut herrühren, das vielen Pestopfern nach ihrem Tod aus dem Mund lief. Bei späteren Öffnungen von Pestopfergräbern zeigte sich so oftmals ein recht schauerlicher Anblick von blutigen Leichentüchern und blutverschmierten Mundwinkeln.