Weil die Hörnerdörfer sich auf ein Gebiet verteilen, das zwischen Illertal, dem Naturpark Nagelfluhkette und dem Balderschwanger Hochtal gleich drei Höhenlagen umfasst, kann man den Sommeranfang ebenfalls gleich dreimal feiern. Denn wenn die Sonne auch von oben bis unten strahlt, klettern die Temperaturen in kleinen Schritten von unten nach oben. Wer also beispielsweise den Frühling in den Tallagen wegen Terminen und Deadlines verpasst hat, findet am Riedberger Horn oder an den Sipplinger Nadeln zuweilen noch bis in den Juli hinein zartes Hellgrün mit Krokus und Primel zwischen dem letzten schmelzenden Schnee. Das gilt, wie gesagt, für die obersten Höhen. Schon wenige Meter tiefer lohnt dann doch ein Blick auf das Thermometer, denn er bestätigt einen schönen Verdacht: Jawohl, es ist warm genug für kühles Wasser.
Die Weiher und Badeseen der Region haben mit ihren Wassertemperaturen die 20°C-Marke bereits überschritten, die flachen Kiesbänke an der Bolgenach oder der Iller werden warm genug, um Steinmännchen zu bauen, zu pritscheln und die neue Matschhose zu testen und im Familien- und Erlebnisbad in Fischen sind die Planschbecken für die Kleinsten sowieso angenehm temperiert.
Genuss und Gesundheit mögen´s eiskalt
Flirrende Luft, warme Picknickwiesen und ein paar Schweißtropfen gehören zwar immer zum Sommer dazu, aber manchmal ist die familienfreundlichere Wahl: Eis. In der Waffel, im Becher oder als raffiniertes Dessert; an heißen Tagen dürfte Eiscreme ruhig zur Hauptmahlzeit aufsteigen – vor allem wenn es die leckeren Sorten aus gesunder Heumilch sind, wie man sie beispielsweise im Eisladen Ofterschwang bekommt. Zusätzlich zum süßen Genuss bietet auch eiskaltes Wasser eine herrliche Erfrischung. Gemeint ist das in den Tret- und Armbadebecken à la Sebastian Kneipp. Ein paar Fingerübungen oder einige Runden im Storchenschritt im kalten Wasser beleben den Geist und das Immunsystem. Kneippanlagen gibt es in Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und unterwegs sind die Bäche der Hörnerdörfer mit ihrem Bergwasser auch kalt genug zum Kneippen. Apropos Berge. Die sorgen mit ihren dichten Wäldern und schattigen Tobeln zum einen für Spazier- und Wanderwege mit natürlichem „Sonnenschutz“ und sie lassen Luft und Wind frei durch Schluchten und Täler strömen. Das wiederum kühlt die Nächte angenehm ab und garantiert einen erholsamen, entspannten Schlaf.
Wasser-Tendenz: fallend.
Es ist ein wahrhaft bewegendes Naturschauspiel: Ein Wasserfall. In immer neuen Formen und Arabesken springt das Wasser aus der Höhe. Wasserfälle in Miniaturform finden sich praktisch an jedem Gebirgsbach, wenn das glucksende Nass über Felsbrocken und bemooste Stämme hinweg ins Tal gezogen wird, aber auch die richtig großen, spektakulären Wasserstürze muss man in den Hörnerdörfern nicht lange suchen. Die Hinanger Wasserfälle etwa erreicht man von Fischen aus über den Malerwinkel bei einer angenehmen kleinen Wanderung. Für den berühmten Scheuenwasserfall im Naturpark Nagelfluhkette sollte man lohnt es, sich mehr Zeit nehmen. Erstens um die Pracht der Hochmoore oberhalb des Wasserfalles zu bestaunen und zweitens für eine ausgiebige Brotzeit auf der Scheuenalpe.
Die Sommer-Tipps im Allgäu: „Pack die Badehose ein!“
- Sonthofer See: Schnöde „Baggersee“ genannt, punktet er mit grasweichen Liegewiesen vor grandiosem Panorama.
- Ortwanger Weiher: Gut gekühltes Wasser aus der Ostrach plus steile Ufer machen diesen See perfekt für Schwimmer.
- Freibergsee: Größter Allgäuer Hochgebirgssee auf 931 Metern der zur zauberhaften Kulisse gleich noch einen zünftigen Biergarten bietet.
- Großer Alpsee: Mit 250 Hektar der größte Natursee der Region. Reichlich Platz zum Segeln, Surfen und Paddeln. Baden und Schwimmen geht natürlich auch.
- Kleiner Alpsee: Das Freibad des kleinen Bruders ist mit Abenteuerspielplatz, Beach-Volleyball, Sprungturm, Kinderpool und beheiztem Strandbad top für Familien.
- Familien- und Erlebnisbad Fischen: 58-Meter-Rutsche, Strömungskanal und Massagepilz für die Großen, Wasserspielgarten und Planschbecken für die Kleinen und Sonnenwiese samt Cafeteria für alle!
Allgäuer Hörnerdörfer
Die Allgäuer Hörnerdörfer, das sind Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und Balderschwang; benannt nach ihren Hausbergen, die ein „Horn“ im Namen tragen. Die Destination ist für Wander- und Wellnessurlaub als auch für Wintersport gefragt. Knapp 380 Kilometer Wanderwege verteilen sich auf drei Höhenlagen vom Illertal bis zu den Gipfeln im Naturpark Nagelfluhkette. Die Bergbahnen führen zu Panoramawegen mit Rundumblick auf die Allgäuer Hochalpen. Im Winter stehen fünf Skigebiete mit Kinderskizirkus bis Weltcup-Piste sowie rund 110 Loipenkilometer zur Verfügung. Unterkünfte reichen von familienfreundlichen Pensionen bis zum *****Luxus-Resort. Wegen des zertifizierten Heilklimas schätzt man die Region zudem in Punkto Gesundheit und Regeneration.