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Bayerischer Wald - Der "knauckende" Hirmon von Bischofsmais

(lifePR) (Perlesreut, )
Bischofsmais im Bayerischen Wald. In den vergangenen Jahrhunderten existierten im Bayerischen Wald zahlreiche kleinere und größere Wallfahrtsorte, welche von den Gläubigen aufgesucht wurden, um Hilfe zu erbitten. Eine der bekanntesten war und ist die Wallfahrt zum Heiligen Hermann in Bischofsmais.

Erste schriftliche Aufzeichnungen findet man im Bayerischen Staatsarchiv in München vom 03. Oktober 1341 und in einer Urkunde vom 10.Juli.1342. Der heilige Hermann, auch Hirmon genannt, scheint bei Frauen beliebt gewesen zu sein. Bei "Fußgeschwüren, Kopfschmerzen, Leibschäden und vor allem Gliedmaßen", wurde zum Hirmon gewallfahrtet. Wenn der Hei-lige geholfen hatte, wurden ihm zahlreiche hölzerne Nachbildungen der geheilten Glieder als Votivgaben geopfert, die man zum Teil noch in einem Nebenraum der Holzkapelle sehen kann.

Bekannt wurde die Wallfahrt St. Hermann besonders durch das sog. "Hirmonhopsen". Der Hirmon, der einen Heiligen im Messgewand in betender Haltung darstellt, ist eine etwas derbe und schwere Holzfigur, die soweit bekannt ist, im 17. Jahrhundert aus einer älteren Figur umgearbeitet wurde. Dem Volksglauben nach besitzt diese Figur zukunftsweisende Bedeutung. Früher hatte die Figur einen beweglichen Kopf, der heute neben ihr liegt. Man hob, "schutzte" oder "hopste" den Hirmon. Neigte sich sein Haupt zu, durfte man auf die Erfüllung seines Wunsches hoffen. Von den Mädchen, die deshalb aus weitem Umkreis kamen, wurde der Hirmon als ein beliebtes Heiratsorakel genutzt. Wenn der Hirmon mit dem Kopf "knaukte", bekam - so hoffte man - das Mädchen noch im gleichen Jahr einen Bräutigam.

Seit 1875 kann der Hirmon nicht mehr "knauken". Im Jahre 1875 wurde dem Hirmon ein neuer Kopf "verpasst" und fest in den Hals geleimt, so dass er seit dieser Zeit nicht mehr nicken kann.

Die Wallfahrt St. Herman heute:

Wenn auch die Wallfahrt wie auch an anderen Orten im 19. Jahrhundert zurückging, erlosch sie doch nie und ist bis heute lebendig, besonders an den Hauptwallfahrtstagen. Diese sind seit dem 17. Jahrhundert der 10. und 24. August ( Namensfeste von St. Laurentius und Bartholomäus). An den beiden Tagen finden mehrere Wallfahrtsgottesdienste statt. In einem Stadel - Zelt treffen sich die Wallfahrer dann zu einem geselligen Beisammensein, so wie es sich für eine richtige Wallfahrt gehört. Die Bischofsmaiser selbst pilgern in Scharen zu ihrer Wallfahrtsstätte und auch Pilger aus dem ganzen bayerischen Wald sind anzutreffen. Nach dem frühmorgentlichen Kirchgang, schlendert man durch den Warenmarkt, um zu schauen, was es neues gibt. Oder man genießt eine gemütliche Brotzeit und Bier in der Bierhalle bzw. im Bierzelt

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