Bundesweit gibt es etwa 300 Pfadfinderstämme im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Dazu gehört nun auch Ringelai, wo ein Pfadfinderstamm gegründet wurde. In der Landesversammlung wird Ringelai offiziell aufgenommen und anerkannt. Die Aufbaugruppe leitet Annette Eichinger, Bürgermeister Max Köberl sagte seine volle Unterstützung zu.
Es waren die beiden Pfadfinderlager des Bezirks Altbayern, die in Ringelai durchgeführt wurden und bei denen Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde Ringelai all das miterleben und sehen konnten, wie sich so ein Pfadfinderleben abspielt. Auch die Eltern waren davon begeistert.
Doch so ein Pfadfinderleben besteht nicht nur aus Lager und Fahrten, sondern auch aus "Pfadfindertouch". Das bedeutet, "wir lassen den Alltag zu Hause und gehen nur mit dem, was wir auf dem Rücken tragen können, raus in die Natur. In dieser Freiheit leben wir für eine Weile ohne Luxus, aber auch ohne Zwänge, die wir sonst kennen", betonte Bezirkssprecher Karl-Heinz Stocker bei der Gründungsversammlung im Hotel Groß.
Die Pfadfindergruppen vor Ort werden "Stämme" genannt. Ein Stamm besteht aus mehreren kleinen Gruppen, die je nach Altersstufe als Meute, Sippe oder Runde bezeichnet werden. Dabei ist der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder nicht kirchlich gebunden, politisch ungebunden und Mitglied in der Weltorganisation.
Das Pfadfinderhemd und das Halstuch heißen "Kluft". Sie ist keine Uniform, sondern ein persönliches Statement und zeigt, ähnlich wie das Trikot einer Fußballmannschaft, dass man zu der Gemeinschaft der Pfadfinderinnen und Pfadfinder gehört und in dieser einen eigenen Weg geht. In dieser Gemeinschaft finden und engagieren sich die unterschiedlichsten Leute. Jeder kann seine Fähigkeiten einbringen und weiterentwickeln.
Die Freizeit organisieren die Stämme selber. Dabei wird ein Gruppenleiter gewählt, der die Verantwortung trägt und die Gruppe vertritt. Was gemacht wird, wird vorher in der Gruppe besprochen und dann gemeinsam beschlossen. Wenn Tipps benötigt werden, kann man auf erfahrene Leute im Stamm zurückgreifen.
Karl-Heinz Stocker zitierte Baden-Powell, den Gründer der Pfadfinderbewegung, der einmal gesagt hat, "dass wir unsere Welt ein bisschen besser hinterlassen sollten, als wir sie vorgefunden haben". Dass das Spaß machen kann, erleben die Pfadfinder immer wieder aufs Neue. "Wir sehen das Leben als großes Spiel, das nach den Pfadfinderregeln gespielt wird. Diese Regeln sind keine Gesetze, sondern drücken die Lebenseinstellung aus. An sich selbst glauben und sich auf andere verlassen können, damit werden die Ziele erreicht, bei den Pfadfindern und auch im Leben".
Der neunjährige Simon Wagner dürfte der erste Wölfling werden bei den Ringelaier Pfadfindern, bei der Annette Eichinger als Leiterin der Aufbaugruppe fungiert. Unterstützt von Edi Rodler, Sandra Rodler-Bauer und Silvia Wagner-Meier. Viele weitere Eltern haben sich bereit erklärt, mitzuwirken.
Wer Interesse an den Pfadfindern hat, kann sich bei Annette Eichinger unter Telefon +49(8555)8986 melden. Text: Norbert Peter
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