Eine Voraussetzung für das Gelingen und Meistern des eigenen Lebens ist die Bewusstwerdung der Loyalität zur Herkunftsfamilie. Wenn ich zB. keinen Kontakt mehr pflege zu meinen Eltern, so heisst das nicht, dass ich im Innern mit ihnen in Frieden bin.
Schwere Schicksale, Krankheit, Verlust und Ausgrenzung können Gründe sein wo die ursprüngliche gesunde Ordnung nicht mehr besteht und Störungen auf die Nachkommenschaft und die Kinder wirken können.
Grundlegende Voraussetzungen wie Zugehörigkeit, Eltern - Kinderebene, Geben und Nehmen usw. können sich verwischen. Durch eine tiefe Liebe zur Familie suchen einzelne Mitglieder manchmal unbewusst Ausgleich zu schaffen und belasten sich selbst mit unnötigem Leid und Schwierigkeiten. Solche Verstrickungen können uns ein Leben lang begleiten - und begrenzen.
Systemische Aufstellungen bringen Licht in komplexe Zusammenhänge, die weit über die eigene Biografie hinausreichen und erschliessen uns die nährende Kraft der "guten Ordnung" aus unseren Wurzeln.
Die Vorgehensweise ist wie folgt:
Eine Person formuliert ihr Anliegen und stellt ihr Familiensystem gemäss ihrem inneren Bild im Raum auf. Die einzelnen Familienmitglieder werden dabei vertreten durch Teilnehmer/Innen aus der anwesenden Gruppe. Die Person selbst beobachtet von aussen, was die Stellvertreter/Innen wahrnehmen und mitteilen.
Im Verlaufe der Aufstellung sucht der Therapeut ein Lösungsbild, in dem alle Familienmitglieder ihren der Ordnung entsprechenden Platz einnehmen und ausgeschlossene oder mit schwerem Schicksal belastete Familienmitglieder gewürdigt werden.
Das innere Bild dieser neuen Ordnung kann für die aufstellende Person heilsam wirken, weil sie sich jetzt ihrer Familie im Guten verbunden fühlt, sich aus ihrer Verstrickung lösen kann und dadurch Kraft frei wird, das Eigene zu leben.
Familien-Aufstellung !
Klärung systemischer Verstrickungen.
Im Einklang sein mit sich selbst, glücklich sein in Partnerschaft und Familie, erfolgreich sein im Beruf - wer möchte das nicht? Doch oft verhindern Lasten aus der Vergangenheit ein leichtes und glückliches Leben.
Ereignisse der Familiengeschichte und Verstrickungen in Familiensystemen haben weit reichende Auswirkungen auf nachfolgende Generationen. Sie wirken ganz in der Tiefe. Krankheiten, massive Störungen bei einem Kind, berufliche Probleme, Ehe- und Paarkonflikte, das Scheitern von Beziehungen und viele andere Dynamiken können die Folge sein.
Wir sind viel stärker, als wir es wahrhaben wollen, von unseren Wurzeln abhängig und in Liebe, oft in tragischer Liebe, mit allen anderen im System verbunden.
Es ist klar, ohne Wurzeln gibt es kein Wachstum. Es ist wenig sinnvoll, sich gegen diese einfache Erkenntnis abzumühen. Wir fühlen uns entlastet und können unseren eigenen, besonderen Weg erst dann gehen, wenn die Bindung an die Herkunftsfamilie anerkannt und die Beziehung zu allen wichtigen Personen aus dem System der Familie gut ist.
Dann spüren wir die Kraft unserer Eltern und unserer Herkunftsfamilie im Rücken.
Krisen und Krankheiten sind häufig ein Hinweis darauf, dass die Ordnung gestört ist.
Dann ist es oft sehr hilfreich, nach den Ursachen der Störungen und nach möglichen Verstrickungen zu schauen.
Entnommen aus: Beate Scherrmann-Gerstetter/Manfred Scherrmann: "Das Brave-Tochter-Syndrom ... und wie frau sich davon befreit", Herder spektrum, Freiburg
Viele unbewusste Reaktionsweisen in Beziehungen beruhen auf langjährigen, eingespielten Bindungen zu den Mitgliedern unserer Herkunftsfamilie.
Oftmals hindern uns unversöhnliche Schicksale in der Familie und schwer zu erkennende Loyalitäten daran, frei und aufrecht durchs Leben zu gehen.
Anhand einer Familienaufstellung wird über unbewusste Rollen und Bindungen ein Bild der Klarheit sichtbar und man kann dieses innere Bild seiner Familie verändern. Unordnungen und Verstrickungen kommen dabei ans Licht, und Entwicklungsschritte in Richtung Versöhnung und inneren Stärke werden wachsen.
Das Ziel beim Familienstellen ist Klarheit, nicht Erklärbarkeit.
Wie bei einem guten Gemälde verdichtet sich oder verfremdet eine Aufstellung die Wirklichkeit.
Es geht nicht um ein: Genauso ist es!
Sondern um ein: Das ist es!
Genauigkeit ist das Gegenteil von Klarheit !
Beim Familienstellen geht es um Ausgleich, um das Gleichgewicht von Geben und Nehmen, um Freude, Liebe und Schmerz.
Wenn die Eltern hinter uns stehen, macht uns das stark, und macht uns frei, unsere eigenen Wege zu gehen.
Umgekehrt ist es schwer sein Leben zu entfalten !
Worum geht es beim Familienstellen noch !
Unsere Kraft zu finden, und zu erkennen, dass wir nicht isoliert, sondern verbunden mit dem grossen Ganzen sind.
Solange unsere Vorfahren in uns noch leiden, können wir nicht wirklich glücklich sein.
Wenn wir achtsam einen Schritt machen; frei, glücklich die Erde berührend; tun wir dies für alle früheren und zukünftigen Generationen.
Sie alle kommen im selben Moment wie wir an, und wir alle finden zur selben Zeit Frieden.
Nur wenn wir die Familie aufstellen, werden die Bindungen und Verstrickungen sichtbar, die die Beteiligten im Griff halten.
Als Erwachsene haben wir alle 2 Familien: Unsere Herkunftsfamilie: dazu gehören Eltern, Geschwister, Halbgeschwister, Geschwister der Eltern, und die Grosseltern, wenn etwas ganz Schweres passiert ist, auch die Urgrosseltern, sowie frühere Partner der Eltern.
Und unsere Gegenwartsfamilie: Partner, Kinder, Abtreibungen, Totgeburten, frühere Partner.
Harmonie und Liebe geschieht, wenn alle ihren richtigen Platz haben, und anerkannt werden, auch Verstorbene oder Vergessene.
Und es kann sein, dass ein Familienmitglied, ohne von der vergessenen Person zu wissen, sogar zu deren Stellvertreter wird, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, um das System zu vervollständigen. Die Person hat dabei nicht die geringste Ahnung von dem.
Geschehen, welches keine Rücksicht auf das eigene Glück oder Leben nimmt.
Im Familienband zwischen den Mitgliedern einer Familie können starke Bindungen herrschen, ob wir das wollen oder nicht, und zwar über Generationen hinweg. Das Anerkennen bzw. das Ablehnen dieser Ordnungen der Liebe, entscheidet über Glück oder Unglück, über Gelingen oder Scheitern des Lebens, über Gesundheit und Krankheit, ja sogar oft über Leben und Tod.
Oft folgen Menschen früh verstorbenen Geschwistern oder Eltern, oder auch Partnern, in den Tod nach
Der Grund ist der starke Wunsch, bei den geliebten Geschwistern oder Eltern zu sein.
Anerkennen und Würdigen der Verstorbenen ist hier, was uns aus diesem Bann befreit, und uns den Raum gibt, das Beste aus unserem Leben zu machen, auch den Verstorbenen zu Ehren.
Oft geht es darum, Vergessene, Ausgeschlossene, früh Gestorbene oder besonders schwere Schicksale zu würdigen, und ihnen einen Platz in unserem Herzen zu geben,
Dabei tauchen auch jetzt noch die Folgen des 2. Weltkrieges auf, Opfer und Täter, Verlust und Überleben.
Werden die Ordnungen der Liebe anerkannt, und alle Familienmitglieder finden ihren richtigen Platz, wird der Einzelne frei, sein eigenes Leben zu leben und das eigene Glück zu schmieden.
Damit werden später Geborene von dieser Last befreit.
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen tragen, geschehen Wunder!
Man muss die Vergangenheit reden lassen und wir müssen zuhören sonst finden wir und die Vergangenheit keinen Frieden! (Erich Kästner)