In seinem Jahresbericht wies Pfister vor den rund 100 Delegierten darauf hin, dass die Bilanz der ersten neun Monate überaus erfreulich sei und dass sich die Befürchtungen, die Übernachtungszahlen des Fußball-WM-Jahres 2006 könnten nicht gehalten werden, nicht erfüllt hätten. Das Gegenteil sei der Fall: Von Januar bis September (aktuellere Zahlen liegen bislang nicht vor) wurde nach Angaben des Tourismus-Präsidenten - im Vergleich zum Vorjahr - ein Plus von 4,5 Prozent bei den Ankünften und 3,7 Prozent bei den Übernachtungen erreicht.
Noch, so Pfister, bleibe tunlichst abzuwarten, wie die Entwicklung im letzten Quartal weitergehe, aber derzeit deute alles darauf hin, dass am Jahresende ein klares Plus stehen und man bei den Übernachtungen erneut die 40-Millionen-Marke übertreffen werde. Damit habe Baden-Württemberg dann bereits dreimal hintereinander die ,,magische’’ 40-Millionen-Grenze überschritten und zudem seine Stellung als das Bundesland mit den bundesweit zweithöchsten Übernachtungszahlen behauptet.
Gehe der Anstieg bei Ankunfts- und Übernachtungszahlen so weiter wie in den ersten neun Monaten, dann würden am Ende sogar neue Rekordzahlen und das beste Ergebnis in der Geschichte des baden-württembergischen Tourismus erreicht.
Besonders erfreulich ist nach Aussagen Pfisters, dass das Wachstum erstmals seit vielen Jahren primär von den Gästen aus dem Inland getragen wird – hier sei ein Plus von 4,0 Prozent bei den Übernachtungen und 5,1 Prozent bei den Ankünften zu verzeichnen. Dies bedeute eine echte Trendwende nach vielen Jahren, in denen der Aufschwung einzig und allein auf das Konto der ausländischen Besucher ging. Pfister: "Es scheint so, als hätten die deutschen Urlauber die Feriendestinationen unseres Landes neu entdeckt."
Die Statistik mache deutlich, dass Deutschland insgesamt als Reiseziel wieder ,,angesagter’’ sei. Außerdem scheine sich die positive Konjunkturentwicklung nun auch auf die Reiseausgaben auszuwirken. Allerdings liege Baden-Württemberg - zum Beispiel bei den Übernachtungszahlen - deutlich über dem Bundesdurchschnitt von plus 2,9 Prozent und in der Spitzengruppe der deutschen Bundesländer.
Dabei profitiere Baden-Württemberg weiterhin davon, dass sich die Zahlen der Besucher aus dem Ausland unverändert im Steigflug befinden – bis inklusive September gab es hier ein Plus von 2,4 Prozent bei den Ankünften und 2,3 Prozent bei den Übernachtungen. Die wichtigsten ,,Quotenbringer’’ seien dabei die direkten Nachbarländer Österreich mit plus 7,9 Prozent, sowie Frankreich und die Schweiz mit jeweils plus 8,3 Prozent (Übernachtungszahlen).
Pfister wies darauf hin, dass im Rahmen der Haushaltsberatungen im Landtag zusätzliche zehn Millionen Euro für die investive Förderung des Tourismus in den kommenden beiden Jahren bereitgestellt worden seien. Dies mache deutlich, dass auch in der Politik die Bedeutung des Tourismus für Baden-Württemberg zunehmend erkannt und anerkannt werde.