Rund um die Peterswarft im nordfriesischen Ockholm stehen Trailer und Lieferwagen, Schienen für den Kamerawagen laufen über den Kiesweg und der im wahren Leben abgelegene Ort ist von einer 40köpfigen Crew, darunter viele Menschen mit Walkie Talkies, bevölkert. Vor der blau weißen Tür des reetgedeckten Friesenhauses tauchen Klaus J. Behrendt und seine Schauspielerkollegen Aglaia Szyszkowitz ("Einsatz Hamburg") und Stephan Kampwirth ("Up! Up! To the Sky!") auf. Ihre Kleidung und die Holzkutsche vor dem Haus verweisen auf ein längst vergangenes Jahrzehnt.
Während sich der hohe Norden Deutschlands im Fußballfieber befindet, zieht die Filmfiguren ein anderes Medienereignis in ihren Bann: Das Drehbuch schreibt das Jahr 1969, weit draußen im Universum landet der erste Mensch auf dem Mond.
Plötzlich scheint alles möglich zu sein - auch für Hallig-Bewohnerin Johanna Thamsen (Aglaia Szyszkowitz), die sich in ihren Pensionsgast Anton Brunner (Klaus J. Behrendt) verliebt und durch den weit gereisten Ingenieur einen Hauch weite Welt schnuppert. Ihre Gefühle stellen sie vor eine schwere Entscheidung:
Soll sie mit Anton ein neues Leben beginnen oder bei ihrem Mann (Stephan Kampwirth) und den Kindern auf dem kleinen Eiland in der Nordsee bleiben?
Vierte Hauptdarstellerin im Bunde sind die Drehorte rund um Husum, auf Nordstrand und der Hallig Langeness. Die haben es auch den Schauspielern angetan: Stephan Kampwirth schwärmt von der beruhigenden Landschaft mit dem einzigartigen Nordseeduft, die gleichzeitig rau und lieblich ist. Fünf Stunden lang sei er einfach mit seinem Kollegen Klaus J. Behrendt durch diese Gegend gefahren und habe die Freiheit genossen, erzählt er. Auch Klaus J. Behrendt mag den Norden und lernte schon beim Drehbuchlesen die ein oder andere Besonderheit kennen: "Als ich 'Warft' las, dachte ich, das müsse ein Druckfehler sein und gemeint sei eine Werft. Dass es auf einer kleinen Hallig eine Werft geben soll, kam mir allerdings auch komisch vor..." Was es mit den Warften, künstlich aufgeschütteten Erdhügeln, auf sich hat, konnte Behrendt inzwischen erkunden. Auch auf einer Hallig war er schon - aber auf einer leben? Das kann sich der Nordrhein-Westfale, der in seiner Jugend im Bergbau gearbeitet hat, nicht vorstellen. "Das ist ein sehr spezielles Leben.
Aber ich mag das Meer und große Segelschiffe", erzählt er im Garten der Peterswarft, die schon für eine "Schimmelreiter"-Verfilmung als Kulisse diente.
Für Kollegin Aglaia Szyszkowitz ist Nordfriesland eine Neuentdeckung. Die gebürtige Grazerin ist begeistert von den "Mini-Inselchen" im Wattenmeer und beeindruckt von der Macht der Nordsee - dass Dreharbeiten sich nicht nur nach Produktionsplan und Regieanweisungen, sondern auch nach Ebbe und Flut richten, ist für sie eine neue Erfahrung.
Wird sich ihre Filmfigur Johanna Thamsen sich für ein Leben auf der Hallig entscheiden? Das werden die Zuschauer in der ARD verfolgen können. Ob Happyend oder nicht - die Impressionen Nordfrieslands sind das Einschalten alle mal wert. Und die Darsteller versprechen ein Zusammenspiel mit der Filmkulisse:
"Wir erzählen das ganz pur und ehrlich, ohne Kitsch und Verlogenheit", versichert Aglaia Szyszkowitz und Klaus J. Behrendt ergänzt: "Wir nehmen die Geigen raus!".
"Fünf Tage Vollmond" (AT) ist eine Produktion der d.i.e.film.gmbh im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste. Produzent ist Uli Aselmann. Regie führt Matthias Steurer nach einem Drehbuch von Autorin Maria Bachmann. Die Redaktion liegt bei Astrid Ruppert (ARD Degeto).