Zentrales Thema der gegenständlichen Kunst Gabriele Langendorfs ist das ambivalente Verhältnis von Zivilisation und Natur. In großformatigen Landschafts- und Schiffsbildern setzt sich die Künstlerin mit Innen- und Außenräumen auseinander, mit rätselhaften Orten und mit dem Unterwegssein. Doch meist deuten nur indirekte Hinweise auf den Menschen im 'Naturraum'. Seine ausdrückliche Abwesenheit, die unheilvoll-schöne Ästhetik der Szenerien und kaum wahrnehmbare Störungen durchbrechen beständig die 'romantische' Stimmung dieser Landschaften.
Mehrdeutig und hintersinnig präsentieren sich auch die Arbeiten auf Papier, in denen die menschliche Figur wieder Eingang in Langendorfs Bildwelt findet. Neben Bleistiftzeichnungen im Miniaturformat, deren aus Reisekatalogen entlehnte Motive von abenteuerlichen Begegnungen mit der Natur handeln, sind es insbesondere die Arbeiten der jüngsten Werkgruppe "Atmosphärische Störungen", die eine neue Form von Ironie und subtilem bildnerischen Witz in der Kunst Gabriele Langendorfs manifestieren. Die skurrilen, aus malerischen Zufallsprodukten, etwa einer Pinselspur oder einem Farbfleck, entwickelten Bildgeschichten, in denen sich kleine Figuren in Schutzanzügen bei Katastropheneinsätzen und Umwelt-Störfällen abmühen, erinnern in ihrer pointierten Komik an Cartoons und thematisieren doch zugleich drängende Fragestellungen der Zeit.
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-12.30 Uhr und 14-17 Uhr, Do 10-12.30 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 14-17 Uhr, So/Feiertag 14-18 Uhr. Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar.
Eine kostenlose öffentliche Führung findet am 16. Januar 2011 um 15.00 Uhr statt. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (112 S.) mit zahlreichen Abbildungen zum Preis von 19.80 €.
Weitere Informationen sind erhältlich bei Städtische Galerie Neunkirchen, Marienstraße 2, 66538 Neunkirchen, Tel. (06821) 2900621, Internet: www.staedtische-galerie-neunkirchen.de.