Beim Thema Volksmusik ist Helmut Gufler auf seiner Gompm-Alm vor allem eines wichtig: „Echt“ muss sie sein, handgemacht und lebendig. Auf einer kleinen Holzbühne, eingerahmt von grünen Wiesen und der mächtigen Pyramide des Hirzer, sind am „Tallner Sunntig“ Harfen zu hören oder „Ziachorgeln“, wie die Ziehharmonika in Südtirol genannt wird. Ab und zu gibt auch mal eine Ziege ihren Senf dazu und die Gäste lernen nebenbei, Brot zu backen. Doch irgendwann sollte man sich trotzdem aufraffen, schließlich locken überall im weitläufigen Almen- und Wandergebiet oberhalb von Prenn und Videgg am ersten Sonntag des Monats köstliche und musikalische Überraschungen.
Fast zwei Drittel der Landesfläche Südtirols liegen höher als 1500 Meter, beim „Tallner Sunntig“ können Schenna-Besucher das alpine Obergeschoss besonders gut kennen lernen. Auf 16 Berggasthöfen, Almen und Berghütten gibt es allerlei Spezialitäten aus der Bauernküche – „Zelten“, „Schöpsernes“, Gutes mit Kräutern oder ein Sonntagsbraten ganz „Wild“. Am „Tallner Sunntig“ sind die Beilagen dabei eher ungewöhnlich. Nicht wundern braucht man sich zum Beispiel, wenn zum Knödel eine kleine Theatereinlage geboten wird und Aufsteiger in der Hirzer-Seilbahn werden an der Bergstation Klammeben auch mal mit einer Kunstausstellung überrascht.
Die Termine: Sonntag, 4. Mai, 1. Juni, 6. Juli, 3. August, 7. September und 5. Oktober. In diesem Jahr gibt es sogar eine Verlängerung: Zum Saisonschluss können Gäste am 9. November noch einmal Schenna-Highlights unter der warmen Südtiroler Herbst-Sonne genießen. Übrigens: Am „Tallner Sunntig“ gewähren die Hirzer und Verdinser Seilbahn sowie der Sessellift Grube Preisermäßigungen.
Apropos Musik: Einmal im Jahr vibriert das knorrige Holz der Gompm-Alm auch im Beat elektronischer Bässe. Wer sich davon überzeugen möchte, dass DJs gut auf eine Alm passen, sollte sich den 12. und 13. Juli vormerken: Das Gompm-Alm-Festival ist mittlerweile weit über die Grenzen Südtirols bekannt. Musiker aus aller Welt und verschiedenster Genres verwandeln die kleine Alm auf 1800 Metern in ein Konzertgelände im Miniformat. So familiär und in so guter Luft chillt und groovt es sich nur hier. Und wo sonst gibt es ein Festival mit echten Ziegen?