Nach der Restauration hat die drei mal fünf Meter große "Clara in Öl" zuletzt die Rückreise über den Atlantik angetreten und ist wieder in Schwerin eingetroffen. Nicht, ohne zuvor als Attraktion mit Format noch von 200.000 US-Amerikanern bestaunt zu werden, ganz so, wie es ihrem Mitte des 18. Jahrhundert lebenden Vorbild auf Marktplätzen in Frankreich, Russland, Deutschland und Italien erging. Und Clara ist nicht der einzige Ankömmling seiner Art in Schwerin: Auch der Zoologische Garten der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns erwartet in diesem Frühjahr Nashorn-Zuwachs. Was lag näher, als eine Verbindung zwischen der wiederkehrenden und der neuen Rhinozeros-Dame zu schaffen? So soll auch die neue Gefährtin für den Bullen Limpopo Clara heißen, so wird es die Clara-Card als Kombi-Ticket für Museum und Zoo geben und gemeinsame pädagogische Angebote für Kinder.
In der Sonderausstellung des Staatlichen Museums selbst werden neben den großformatigen Tierporträts auch 18 Handzeichnungen Oudrys und Werke der so genannten "Clara-Manie" - der in kunsthandwerklichen Gegenständen und Grafiken aus dem 18. Jahrhundert bewahrten ersten großen Begeisterungswelle für das Tier - gezeigt. Darüber hinaus sind im Obergeschoss des Museums alle weiteren Werke Oudrys aus dem Schweriner Fundus zu sehen. Der Sammelleidenschaft des mecklenburgischen Herzogs Christian Ludwig II. wegen hat das Staatliche Museum noch heute die größte Werksammlung Oudrys außerhalb Frankreichs. Bereits 1732 erhielt Jean-Baptiste Oudry den ersten Auftrag vom mecklenburgischen Herzog; das Nashorn-Gemälde kaufte er 1750. Innerhalb von 23 Jahren erwarb der Schweriner Hof so viele Werke des Hofmalers Ludwig XV., dass das Staatliche Museum noch heute mit 34 Gemälden und 43 Handzeichnungen über die größte zusammenhängende Sammlung von Werken Oudrys außerhalb Frankreichs verfügt.
Tierisches zeigen in dieser Saison auch die staatlichen Schlösser in Schwerin, Ludwigslust und Güstrow. "Biester, Monster und Ungeheuer" etwa ist der Titel einer Ausstellung im Schweriner Schloss, die vom 12. April bis zum 29. Juni Besucher begeistern wird. Gezeigt werden Fabelwesen, Kuriositäten und exotische Tiere von Nicolaus Marschalk, Albertus Magnus und Konrad Gesner. Unter den Exponaten sind ein Fisch mit Pferdekopf, Mischwesen und Drachen. Im Renaissance-Schloss Güstrow können Besucher vom 16. April bis zum 27. Juli die Ausstellung "Einhorn, Elefant & Co." sehen. Gezeigt werden Gemälde des holländischen Malers Maerten de Vos, die in die Wandtäfelung eines Saales eingelassen wurden. Die Gemälde werden ergänzt durch Druckgrafiken aus dem Schweriner Kupferstichkabinett mit Jagdszenen von de Vos und Jan van der Straet, die als Vorlagen für die Stuckdecke des Schlosses dienten. Zur Ausstellung "Schaulust und Naturstudium" lädt das Schloss Ludwigslust. 40 Werke des begnadeten Tiermalers und Zeitgenossen Oudrys Johannes Elias Ridinger geben hier einen facettenreichen Eindruck in seine Radierkunst.
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