"Eine Rock-Show mit einer Geschichte, mit etwas Horror und viel Sex. Keine Botschaft, nur Unterhaltung", mehr wollte Richard O'Brien nicht, als er diese trashige Science-Fiction-Travestie, die auch aufgrund ihrer einschlägigen Publikumsrituale längst weltweiten Kultstatus errungen hat, 1972 auf die Bühne brachte. Zuvor war der Künstler aus der legendären Londoner Produktion "Jesus Christ Superstar" geworfen worden. Mit der "Rocky Horror Show" hat er seinen grandiosen Gegenentwurf geschaffen und Gewissheiten in Frage gestellt: Gehört Romantik zur Liebe? Harmonie in die Familie? Sicherheit zum Leben? Wieviel Rosa verträgt ein Paar, die Zukunft oder die Welt?
Zum Stück: Frisch verlobt steuern Brad und Janet auf ein geregeltes bürgerliches Familienleben zu, als sie eines Abends mit einer Panne liegen bleiben und in einem nahegelegenen Schloss um Hilfe bitten müssen. Dort geraten sie ahnungslos in die wüste Orgie des charismatischen Hausherren, Frank'n'Furter. Brad und Janet erliegen schnell der Faszination der erotisierenden Ereignisse, bei denen bald alles in Frage gestellt wird, was bisher Gewissheit für das so junge wie spießige Paar war. Auch Frank'n'Furter selbst scheint zunehmend dem Wahn zu verfallen und provoziert mit seinen Ausschweifungen die eigene Gefolgschaft zur Revolte. Zwischen Time Warp, Horror und Größenwahn eskaliert die Party zu einem Inferno der Leidenschaften.
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