Von ca. 600 Brutpaaren in ganz Deutschland lebt etwa die Hälfte in Mecklenburg-Vorpommern.
Im Müritz-Nationalpark finden seit 2005 jährlich Bestandsaufnahmen der schwer zu entdeckenden Vögel statt. Sie sind dämmerungsaktiv und leben in Schilf- und Riedgebieten, wo sie gut getarnt sind.
Die einfachste Methode, den Bestand zu erfassen, besteht darin, die markanten Rufe des "Moorochsen" zu zählen. Da pro Brutplatz nur ein Männchen ruft, kann die Anzahl der Reviere klar eingegrenzt werden.
Dieses Jahr fanden am 24. April und 8. Mai frühmorgens Synchronerfassungen des Rohrdommel-Bestandes an ausgewählten Gewässern statt. Die zeitgleiche Erfassung der rufenden Männchen durch mehrere Beobachter ermöglichte es, die Standorte der einzelnen Individuen zu rekonstruieren und Fehler durch umherziehende Vögel zu minimieren. An der Zählung der Brutreviere waren insgesamt 38 engagierte Helfer beteiligt. Mit dabei waren Aktive der NABU-Fachgruppen Ornithologie aus Waren (Müritz) und Neustrelitz, Anwohner sowie Mitarbeiter des Nationalparkamtes Müritz.
An beiden Terminen wurden jeweils 19 rufende Männchen registriert. Die Auswertung der Zählungen ergab, dass mindestens 11 Brutreviere im Müritz-Nationalpark als sicher angenommen werden können. An 6 verschiedenen Gewässern sind jeweils ein, am Rederang-, Caarp-, und Zotzensee sind jeweils 1 bis 2 und am Specker See sogar 2 Brutplätze nachgewiesen worden. Organisator und Mitarbeiter des Nationalparkamtes Volker Spicher ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Meine Sorge, die besonders kalten Monate in diesem Frühjahr würden den Dommelbestand insgesamt beeinträchtigen, hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Offensichtlich gute Bruthabitate sorgen dafür, dass die Höhe des Gesamtbestandes seit Jahren konstant bleibt."
Dies ist im Hinblick auf die Entwicklung der Bestände von großer Bedeutung.