"Für den sehr ruffreudigen Vogel ist ein tiefer, nasaler Posaunenklang charakteristisch. Beim Rufen ist der Hals gewöhnlich lang gestreckt und der Kopf angehoben", erklärt der Fachmann. Ansonsten sei der Singschwan für den Laien aber auf den ersten, flüchtigen Blick leicht mit einem Höckerschwan zu verwechseln. Denn auch der "Cygnus Cygnus", so die lateinische Bezeichnung des Singschwans, habe ein reinweißes Gefieder. "Bei einer Körpergröße von etwa 1,5 Metern, einer Flügelspanne von nahezu zwei Metern und einem Gewicht von sieben bis zwölf Kilogramm ist er jedoch etwas kleiner und leichter als ein Höckerschwan", weiß der Vogelexperte. "Außerdem ist im Gegensatz zu diesem sein Hals gerade und nicht s-förmig. Der Schnabel ist gelb mit schwarzem Keil und trägt nicht den namengebenden Schnabelhöcker des Höckerschwans." Auch im Flug wäre der Singschwan unterscheidbar, denn bei ihm seien keine metallischen oder sausenden Fluggeräusche vernehmbar.
Das Ostufer der Müritz bietet in diesen Tagen aber auch noch weitere interessante Naturschauspiele, betont Alf Korzetz. Bis Ende November finden sich hier und an den Havelseen bis zu 25.000 Saat- und Blessgänse ein. Zudem rasten auf dem Warnker See, dem Rederangsee und der Müritz bis zu 50.000 Reiherenten auf ihrem Durchzug, dazu viele Tafelenten, sowie in geringerer Anzahl Schnatter,- Krick, Löffel-, Stock- und Knäkenten.
Wegen seiner günstigen Bedingungen als Brut-, Nahrungs-, Rast- und Überwinterungsgewässer für zahlreiche Wasservogelarten wurde das Ostufer der Müritz mit seinen vorgelagerten Seen auf einer Teilfläche des Nationalparks als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung (RAMSAR-Gebiet) und Europäisches Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) deklariert.