Wildschönau – das Tal der gelebten Traditionen
Vielerorts hat sich einiges geändert. Traditionen werden aber gerade in der Wildschönau sehr gepflegt so wie die Gru-Nacht. Sie ist die letzte Nacht vor der Heimfahrt der „Almerer“ mit ihren Tieren ins Tal, und so wird sie – wenn auch von Alm zu Alm unterschiedlich – dementsprechend fröhlich begangen.
Heute treffen sich die Almbauern, Familie und Nachbarn des Almingers in der Hütte zu einem gemütlichen Hucker – bei kräftigem Essen, z.B. einem Melchermus – und auf manchen Almen sogar noch mit musikalischer Begleitung. Das Melchermus eien besonder Spezialittät und wird von den Einheimischen geradezu geliebt. Es wird in einer eigens nur dafür verwendeten Eisenpfanne aus Milch, Mehl, Salz und Butter auf dem offenen Feuer zubereitet.
Die letzte Nacht auf der Alm wird immer noch traditionell begangen. Robin Silberberger, ein Almerer mit Leib und Seele, beschreibt die Gru-Nacht als Nacht, in der man „mit Wehmut Abschied nimmt“. Die Farnkaseralm von „Almerer“ Robin Silberberger ist ein typischer Treffpunkt für die Gru-Nacht.
Almabtrieb und Almererfest am 23. September
Nach der Gru-Nacht werden die Tiere gemolken, die restlichen Sachen gepackt und die Kühe geschmückt (was man auch „aufbischen“ nennt). Die Vorbereitungen dafür dauern viele Tage. Gemeinsam geht es talwärts. Beim großen Wildschönauer Almabtrieb in Auffach kommen am 23. September über 500 Tiere ins Tal. Umrahmt wird der Almabtrieb von einem schönen Handwerks- und Bauernmarkt, der um 10.00 Uhr beginnt. Für passende Musik sorgen die Bundesmusikkapelle Auffach und eine Volksmusikgruppe. Beim Bauernmarkt zählen Brodakrapfen oder Nudeln zu den besonders beliebten Spezialitäten. Und natürlich darf der Krautinger nicht fehlen, ein Rübenschnaps, der nur im Hochtal produziert wird.
Am gleichen Tag kommen über hundert geschmückte Tiere auch von der Holzalm in Niederau ins Tal. Ab 14.30 Uhr das Almabtriebsfest im Gange. Die Besucher werden mit Live-Musik, Köstlichem vom Bauern und Brodakrapfen von den Niederauer Bäuerinnen verwöhnt bis um ca. 15.00 Uhr die Kühe eintreffen.
Almererfeste dauert meistens bis spät in die Nacht, denn es gibt viel zu erzählen - vom langen Almsommer in der Wildschönau.
Der Bart sagt viel aus
Übrigens: Fast alle „Almerer“ lassen sich auch heute noch während der Sommermonate einen Bart stehen. Der Bart kommt erst weg, wenn die Almmitarbeiter von den jeweiligen Bauern bezahlt wurden – eine alte Tradition, die in der Wildschönau noch gelebt wird. Vertrauen wird großgeschrieben. Auch eine Anstellung für den nächsten Almsommer erfolgt nicht über einen schriftlichen Vertrag, sondern per Handschlag. Gleichzeitig erhält jeder Almmitarbeiter 100 Euro als Anzahlung. Es gilt als Schande, wenn ein solches Abkommen nicht eingehalten wird.
Faire Preise
Wohnen kann man in der Wildschönau bereits ab € 30,-- in einer gemütlichen Pension mit Frühstück, in einem 3*** Gasthof oder netten Hotel mit Halbpension ab € 55,-- und in einem 4**** Hotel mit Wellnessbereich ab € 65,-- mit Genießerpension. Wer lieber eine hübsche Wohnung, ein Ferienhaus oder Urlaub am Bauernhof sucht wird hier ebenfalls fündig.
7000 Gästebetten in verschiedenen Kategorien stehen Gästen in der Wildschönau zur Verfügung.
Wanderherbst Wildschönau – mit Gratis Bahnfahrten
Die Wildschönau zählt zu den beliebtesten Wanderregionen in Tirol. 300 km gut markierte Wanderwege in verschiedenen Höhenlagen, urige Almen und Hütten, bildschöne Bauernhöfe machen die Wildschönau zu einer einzigartigen Wanderregion.
Obendrauf gibt es ab der 1. Übernachtung die WildschönauCard dazu, ohne Aufpreis. Damit können vier Bergbahnen gratis benutzt werden. Das geführte Wanderprogramm und Museumseintritte sind ebenfalls gratis.
Infos zum Ende des Almsommers und weiteren schönen Veranstaltungen im Wildschönauer Genussherbst gibt es beim:
Tourismusverband Wildschönau, A 6311 Wildschönau, Telefon: 0043 5339 82550, Fax: 0043-5339-8255-50, eMail: info@wildschoenau.com
Internet: www.wildschoenau.com