Die Kartoffelschnitz mit Spätzle kamen früher hauptsächlich samstags auf den Tisch des Hauses, im 19. Jahrhundert noch ohne Fleisch-, oder Wurstzusatz. Dies änderte sich im Lauf der Jahre und bald war auch vom "Gaisburger Marsch" für diesen leckeren Eintopf die Rede, wobei dieser Namensursprung bis heute noch nicht eindeutig geklärt ist. Fest steht jedoch, dass die Köche -einhergehend mit wachsendem Wohlstand- die Rezepte verfeinerten und mit jeder Menge Fantasie erweiterten. In der Lamm-Küche wurden Eintöpfe angerichtet, von denen auch die Veranstalter überrascht waren. Da kam Wild ebenso in den Kochtopf wie Fisch, Kalb, Geflügel oder natürlich auch gerädelte Saitenwürstchen. Auch mehrere Scheiben Blutwurst waren auf einem angerichteten Teller zu finden, ein anderer drapierte mit Sahnehäubchen und eine Köchin gab geröstetes Weißbrot eine andere Preiselbeerkonfitüre dazu. Eine Minderzahl entschied sich für "vegetarisch". Die große Bandbreite der verwendeten Gewürze, die von Knoblauch über Wacholderbeere, Lorbeeren und Gewürznelke bis zu Muskat reichte, machte es der kundigen Jury zudem schwer, die Punkte in den beiden Kategorien Aussehen und Geschmack zu vergeben.
Die mit Bewertungsblatt und Bleistift ausgestatteten Profi-Köche, Hausfrauen und essbegeisterten Journalisten verkosteten kleine Proben aus den zwölf aufgereihten Teller und schnalzten dabei immer wieder mit der Zunge, mancher absolvierte ein oder zwei Durchläufe, bis das Urteil feststand. Übereinstimmend die Juroren Engagement und Fantasie der Finalteilnehmer, die ihre Spätzle natürlich von Hand ins kochende Wasser schabten. Die zweithöchste Punktzahl erhielt das Rezept "Wilderer Art" mit Hirschfleisch aus der Schulter. Ebenfalls aufs Siegertreppchen schaffte es der "Kasseler Hals" mit Dinkelspätzle.