Der Maschinentausch erfolgt durch das Deckshaus, das dafür komplett aufgetrennt werden muss. Damit die alte Maschine ans Tageslicht kann, müssen zudem Zwischendecks geöffnet werden, Rohre, Tanks und Leitungen weichen und neu installiert werden.
"Erna" ist der Kosename der betagten Achtzylinder-Maschine von Buckau-Wolff, die 1949 gebaut wurde, seit 1952 zuverlässig ihren Dienst versah und nun störanfällig und eine Seltenheit geworden ist. "Um von 'Voraus' auf 'Fahrt zurück' zu gehen, schalten wir die Maschine aus und lassen sie in anderer Drehrichtung wieder an", erklären die Mitglieder des Betreiber-Vereins des Traditionsseglers, die auch während der Reparaturarbeiten im Ehrenamt an Bord mitarbeiten. Eine baugleiche Maschine, wie "neu", wenn auch schon Baujahr 1984, geliefert vom Rostocker Unternehmen DMR Kloska Technik GmbH, soll "Erna" ersetzen und die Brigg in gleicher Art und Weise antreiben, wenn der Wind einmal ausbleibt.
In vier Wochen sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Bereits am 17. Februar, nach Erprobungsfahrten, nimmt die "Roald Amundsen" ihren Betrieb als Segelschulschiff wieder auf. Zunächst geht es vom Heimathafen auf die Kanarischen Inseln. Von dort wird dann Kurs Nordamerika gesteuert. Im Sommer 2010 kreuzt das Schiff auf den Großen Seen. Eine Teilnahme an der 20. Hanse Sail, bei der der Segler zu den Stammgästen zählt, ist deshalb in diesem Jahr nicht möglich.
Die Reisen des Schiffes über den Atlantik und in Übersee sind auch ohne Vorkenntnisse für Mitsegler buchbar, unter anderem im Hanse Sail Büro im Rostocker Stadthafen (www.hansesail.com) oder in der Geschäftstelle des Betreiber-Vereins (www.sailtraining.de).