Für Besucher und Einwohner der Stadt Valencia ist das Zusammentreffen der Feste eine einmalige Gelegenheit, die unterschiedlichsten Traditionen gleichzeitig hautnah zu erleben, für die Organisatoren ist es eine enorme Herausforderung.
Die Rituale und Schweigeprozessionen in der Karwoche, der "Semana Santa", sind für alle katholisch geprägten Spanier die höchsten Feierlichkeiten des Kirchenkalenders.
Fulminanter Frühlingsanfang. Die von ohrenbetäubender Knallerei begleiteten, farbenprächtigen "Fallas" hingegen werden nur in Valencia gefeiert. Sie gehören zu den wenigen spanischen Festen nichtreligiösen Ursprungs. Vom 14. bis 19. März wird der Frühling in den Straßen der Stadt mit Böllersinfonien, Riesenfeuerwerken, Umzügen und Freudenfeuern begrüßt. Im Mittelpunkt der seit dem 18.Jahrhundert gepflegten Tradition stehen die kuriosen "Fallas", rund 400 groteske, haushohe Figurengruppen. Sie werden auf den Plätzen der Stadt ausgestellt und in fröhlichen Umzügen von "Falleras" und "Falleros" in traditionellen Kostümen durch die Straßen eskortiert.
Vor dem fulminanten Höhepunkt des Festes verbringen die Valencianer eine schlaflose Nacht bei explosiven Farben-, Licht- und Soundshows im riesigen Stadtpark im ehemaligen Flussbett des Turia.
Am letzten Tag der Fallas findet nachmittags ein Konzert der besonderen Art statt: Für die lautstarke Sinfonie wird am Rathausplatz eine kilometerlange Böllerschnur entzündet.Durch die Straßen laufen Drachenmenschen und Jongleure, es zischt und knallt an allen Ecken. Parallel dazu zieht die Parade der Mauren und Christen mit Pferden, Kamelen, Tänzerinnen und Kriegern mit schwarz bemalten Gesichtern durch die Stadt.
Flammendes Finale. Ab kurz vor Mitternacht schließlich gehen die Fallas in der ganzen Stadt in Flammen auf und zum Abschluss wird auf dem Rathausplatz die von der Stadt gestiftete Figurengruppe dem Feuer übergeben.