Für das doppelte Fest mit Gästen aus nah und fern wird sich Korbach "besonders ins Zeug legen", verspricht die "Korbacher Hanse", Zusammenschluss der heimischen Gewerbetreibenden. Allein der Mittelalterliche Markt, mit einer über einen Kilometer langen Budenstraße, vom Bahnhof bis zum Rathaus, lockt jährlich über 100.000 Besucher. Heerlager, Rittersleut', Gaukler, Minnesänger und allerlei buntes Volk tummeln sich zwischen Fachwerk und Fachgeschäften, Kaufhäusern und Boutiquen und lassen das Mittelalter lebendig werden.
Noch etwas ist typisch für den Mittelalterlichen Markt in Korbach: Über der Marktstraße liegt ein verführerischer Duft verschiedener Spezereyen. Da gibt es knusprige Braten, belegte Fladen, Apfelküchlein, Weckewerk und deftige Eintöpfe. Besonderes Schmankerl an diesen beiden Markttagen: Es gibt das süffige Marktbier, speziell gebraut für den Ausflug ins Mittelalter.
Seit über zwanzig Jahren findet der Mittelalterliche Markt in Korbach statt und hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Auch in diesem Jahr werden wieder Sonderparkplätze am Stadtrand eingerichtet, um ausreichende Stellflächen für die Autos zu schaffen. Pendelbusse sorgen dafür, dass Korbach auch an diesen Tagen die Stadt der kurzen Wege bleibt.
Unmittelbar an den Mittelalterlichen Markt schließt sich in der Kirchstraße bis hinauf zum Obermarkt der Hansemarkt an. Hier präsentieren sich über 30 Mitgliedsstädte des Westfälischen Hansebundes zum 24. Hansetag des Bündnisses seit der Neugründung im Jahr 1983.
Im 14. Jahrhundert gegründet als Interessenvertretung der Kaufleute im Ausland und zum gegenseitigen Schutz, entwickelte sich die Hanse im Mittelalter zu einem mächtigen Handelsbund. Seinen Mitgliedern erschlossen sich so die Märkte Europas und darüber hinaus.
Die Mitgliedschaft Korbachs in der alten Hanse zeugt von der Bedeutung, die Korbach schon in seiner Frühzeit als lebendiges Handelszentrum besaß. Noch heute kann man in der romantischen Altstadt uralte Steinhäuser bewundern, die seinerzeit als feuersichere Lagerstätten für Waren aller Art dienten. Die Rolandsfigur am Rathaus gilt dabei als wichtiges Symbol dieser Tradition. Ende des 20. Jahrhunderts haben ehemalige Hansestädte aus Hessen, Niedersachsen und Westfalen den alten Bund neu aufleben lassen. Die Gründungsurkunde des Westfälischen Hansebundes wurde 1983 unterzeichnet und die alte Reichs- und Hansestadt Herford zum Hansekontor bestimmt.
Auftakt zum Westfälischen Hansetag ist am Samstag, 13. Oktober, 9.30 Uhr, ein Empfang im Korbacher Rathaus. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister tagen zunächst zwei interne Arbeitskreise bevor es gemeinsam zur Eröffnung des Mittelalterlichen Marktes geht auf die Bühne am Berndorfer Tor, direkt danach zur Eröffnung des Hansemarktes auf den Obermarkt.
Besucher können das Spektakel an beiden Tagen mit einem Einkaufsbummel verbinden: Am Sonntag öffnen die Geschäfte der Innenstadt ab 12 Uhr.