Extremwanderer ist eigentlich eine Bezeichnung mit der sich der 41-Jährige Hoyer erst anfreunden musste. "Was heißt schon extrem? Das ist schließlich ein sehr dehnbarer Begriff", sagt er und verweist auf seine Tour im vergangenen Jahr durch Island. "Da bin ich 54,5 Stunden am Stück gelaufen, alleine, insgesamt 215 Kilometer."
Was für normal gestrickte Menschen also fast nicht nachvollziehbar ist, ist für Thorsten Hoyer stets ein Abenteuer und dazu gehört es, eigene Grenzen zu überschreiten, dem inneren Schweinehund einen Maulkorb zu verpassen. Schritt für Schritt ist der gelernte Koch und staatlich geprüfte Touristik-Betriebswirt seinem Lebensziel ein Stück näher gekommen. Natürlich war das Wandern und die Naturverbundenheit schon immer ein Thema in seinem Leben, doch nach für nach wurde auch klar, dass er den Schreibtisch räumen und sich neuen Herausforderungen stellen musste. Es kamen Autorenaufträge für verschiedene Wanderführer, das Extrem-Wandern rückte immer stärker in den Vordergrund.
Was man fühlt nach einer 54,5-Stunden-Wanderung? "Natürlich ist man hundemüde und die Füße tun weh. Man ist auch froh, dass das alles ein Ende hat, Das schönste ist aber ein richtig heißer Kaffee und ein Hab-ich-geschafft-Bierchen. Erst dann kommen Dusche und Bett.", erzählt Thorsten Hoyer.
Nicht ganz so extrem soll es am 18. September bei der 24-Stunden-Kellerwald- Wanderung werden. Aber klar ist auch: Wer sich anmeldet sollte fit sein. 82 Kilometer will Hoyer mit seiner Gruppe zurücklegen, laufen von Frankenau über Schmittlotheim, Bringhausen und Hemfurth, weiter nach Waldeck, Asel-Süd, über die Quernstkirche zurück zum Startpunkt. Gegen 3, halb 4 Uhr in der Nacht gibt's in einem Hotel in Hemfurth ein deftiges Essen und auch sonst werden die Teilnehmer mit frischem Obst, belegten Brötchen Getränken und einem weiteren warmen Essen versorgt.
Aber auch wem zwischenzeitlich die Puste ausgeht oder die Müdigkeit einfach zu groß wird, kann an fünf festgelegten Stellen die Gruppen verlassen und wird nach Frankenau zurückgebracht.
Am Ziel schließlich gibt es für alle müden Wanderer eine Urkunde, ein Präsent mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region und ein paar hochwertige Wandersocken.
Anmelden kann man sich zu dieser sportlichen Herausforderung noch bis zum 11. September. Die Teilnahme kostet 79 Euro und beinhaltet die Führung und die gesamte Verpflegung.