Windkunst in der Landschaft der beliebten Ferienregion hat eine erfolgreiche Vorgeschichte. Seit 2004 werden die Kunstwettbewerbe weltweit ausgeschrieben. Internationales Interesse und erfreuliches Feedback ermutigten jetzt zur Gründung des gemeinnützigen Vereins "bewegter wind".
Warum gerade eine Windausstellung im Waldecker Land? Das heißt nicht, dass es hier besonders stürmisch ist - aber auf den Hügeln der wunderbaren Mittelgebirgslandschaft weht immer ein leichtes Lüftchen, bilden sich Turbulenzen, gerade rund um den Edersee, die oft auch erfahrene Segler zum Verzweifeln bringen. Aber Wind ist auch global. Er ist vielgestaltig und ungreifbar. Und in der Kunstausstellung "bewegter wind" trifft die Ungestalt des Windes auf die Gestaltungskraft künstlerischer Formen.
Wind ist das einzige Element, das nicht sichtbar ist und erst durch die Beziehung zu den anderen Elementen wahrgenommen wird. Rund um den Globus findet sich die Ambivalenz seiner Eigenschaften: säuselnd und stürmisch, heulend und wispernd, wild und zahm, warm und kalt. Jede Landschaft ist durch ihn geprägt, jede Kultur ist von ihm beeinflusst. Diese vielfältigen Aspekte eines unsichtbaren Phänomens beschäftigen Künstlerinnen und Künstler weltweit.
Aus der Vielzahl der Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern aus über 20 Ländern der Welt wurden mehr als 100 Exponate ausgewählt, unter anderem Performances aus Hongkong und Island, Installationen aus Chile und Surinam, Videos aus den USA, Windobjekte aus Slovenien und natürlich auch Windideen aus Waldeck-Frankenberg. Ausstellungsorte sind Diemelstadt-Dehausen, der Windpark Sachsenhausen, das NationalparkZentrum und Frankenberg.
Hervorzuheben sind in diesem Jahr unter anderem die Installation "Wind from the plateau" des Künstlers Haiyuan Wang aus China, der mit hunderten von Gebetsfahnen windige Turbulenzen darstellt. Hannah Streefkerk aus den Niederlanden hat sich sehr farbenfroh mit dem Thema beschäftigt: 1000 Pompons auf Stahlstäben werden bei ihr im Wind tanzen.
Violetta Vollrath lässt die Ausstellungsbesucher mit der "Windsbraut" hautnah den Wind spüren, in dem sie die Besucher auffordert, mit Hilfe von flatternden Bändern die Turbulenzen des Windes zu spüren.
Start des Kunstwettbewerbs ist am Sonntag, 15. August, 11 Uhr, auf dem Segelflugplatz in Diemelstadt-Dehausen, es gibt zudem Führungen an allen Ausstellungsorten. Am Samstag 21.August, starten ab 16 Uhr bis in den Abend hinein verschiedene Performances im Windpark Sachsenhausen, am darauffolgenden Sonntag kann man die Performances ab 11 Uhr auf dem Segelflugplatz in Dehausen erleben.
In der Liebfrauenkirche in Frankenberg lädt der "bewegte wind" am Samstag, 28. August, 20 Uhr, zu dem Konzert "Apéro - Die Orgel ist ein Windinstrument" ein. Anschließend folgt ab 21.30 Uhr das Kammermusik-Konzert für Flöte und Orgel mit Susanne Sohayegh (Flöte) und Beate Kötter (Orgel).
Am Sonntag, 29. August, werden ab 17 Uhr schließlich die besten Arbeiten prämiert. Die Preisverleihung findet, je nach Wetterlage, um 17 Uhr auf dem Burgberg oder in der Rathaus-Schirn statt.
Eine besonders interessante Möglichkeit, alle vier Standorte der Windkunst-Ausstellung zu besuchen bietet die geführte Elektrofahrradtour incl. Übernachtung mit Frühstück und 3-Gang-Menu in Korbach.