Gebaut wurde das Zentrum direkt an der Bundesstrasse 252 zwischen Vöhl-Kirchlotheim und Vöhl-Herzhausen. Seit Ende Juli 2006 waren hier die Baufirmen im Einsatz. Es entstand ein Haus, dass durch seine einzigartige Architektur beeindruckt. Hier wurde kein Klotz in die Landschaft gesetzt sondern ein harmonischer Bau, der sich in die Natur einfügt, zugleich mit seinen Rundungen und Glasflächen einen futuristischen Eindruck hinterlässt. Rund 4,7 Millionen Euro kostet das Gebäude, finanziert von der Gemeinde Vöhl, aus EU-Geldern und Landesmitteln.
Das Gebäude steht. Jetzt muss dem Haus noch Leben eingehaucht werden. Die neue Leiterin des Nationalparkzentrums, Katrin Schneider, eine 27jährige Biologin, hat ihren Dienst bereits angetreten. Die österreichische Firma "Kraftwerk – Living Technologies" wird nun die außergewöhnliche "Wildnis-Schau" installieren. "Eine der innovativsten Umweltausstellungen Deutschlands", wie der Leiter des Nationalparkamtes, Peter Gaffert, betont.
Die Ausstellung wird zweifelsohne auch das Herzstück des Nationalparkzentrums und ist mit etwa 2,1 Millionen Euro veranschlagt. Darin soll ein 4-D-SinneKino die Besucher regelrecht verführen, sie eins werden lassen mit der unvergleichlich schönen Natur des Nationalparks. Und dazu reicht nicht allein ein aufwändig produzierter 3D-Film, auch Effekte wie Wind, Rütteln der Sitze oder Kitzeln an der Wade wecken Emotionen und entführen in eine andere Welt. "Wildnis" ist das zentrale Thema der Dauerausstellung. Getragen werden die Kosten hierfür jeweils zur Hälfte vom Land Hessen und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Ist alles vollendet, soll das Zentrum ab 18. Januar das "I-Tüpfelchen" eines Besuch im Nationalpark werden. Hier finden nicht nur regelmäßig Vorträge und Veranstaltungen des Nationalparkamtes statt, am Zentrum werden zudem eine Vielzahl geführter Wanderungen in das Reich der urigen Buchen starten.
Auch jetzt im November, wenn die Tage erheblich kürzer werden und die Nebelschwaden durch den Nationalpark ziehen, kann man zu wunderbaren Entdeckungsreisen durch den Park starten. Denn wer sich in den Wintermonaten die Wanderschuhe schnürt, dem wird ein unvergessliches Naturerlebnis beschert.
Es ist die unvergleichliche Stille, die sich besonders bei Schneefall über die Landschaft legt, den Wanderer nur das Knistern der eigenen Schritte hören lässt. Immer wieder hat man freien Blick auf die urigen Baumgestalten, die sich bizarr gen Himmel recken. Vor allem im Winter ist die einzigartige Topographie des Nationalparks inmitten des Waldecker Landes am besten zu erkennen.
Etliche Themenwanderungen stehen im November wieder auf dem Programm. Zu Erlebnistagen für die jüngeren Naturfreunde lädt der Wildpark Edersee ein. Am 10. November beispielsweise gibt es von 10 bis 13 Uhr einen Tag mit dem Tierpfleger. Ebenfalls im Wildpark Edersee können am 17. November, 10 bis 16 Uhr, Futterhilfen gebaut werden. Am 24. November lädt die Waldschule im Wildpark ein, um Überwinterungsstrategien der Tiere kennen zu lernen. Bei allen diesen Veranstaltungen müssen die Mädchen und Jungen mindestens sieben Jahre alt sein, Anmeldungen sind erforderlich, zudem wird eine Teilnehmergebühr erhoben.
Zur Themenwanderung unter dem Motto "Baumpilze" geht’s am 11. November. Ein Ranger zeigt hier spektakuläre, bizarre aber auch unscheinbare Schönheiten im Buchenwald. Die Wanderung dauert von 10 bis 13 Uhr und startet in Frankenau oberhalb des Parkplatzes der Kellerwalduhr.
Eine wunderbare Wanderung findet auch am 1. Dezember statt. "Einblicke und Ausblicke" können hier die Teilnehmer genießen, denn das Buchenmeer offenbart gerade im Winter ein Wechselspiel von Hügeln, Kuppen und verschiedenen Landschaftsansichten. Treffpunkt zu dieser Wanderung ist auf dem Parkplatz am Kirchweg in Bringhausen. Start ist 10 Uhr.
Aber auch viele interessante Vorträge stehen im November und Dezember im Terminkalender des Nationalparkamtes. Wer Lust hat, der Natur auf die Schliche zu kommen, sollte sich den genauen Veranstaltungsplan im Internet abrufen, unter www.nationalpark-kellerwald-edersee.de.