Jeder Hausbau beginnt mit Erdarbeiten: Keller, Fundamente, Garagen, Zisternen oder Leitungen erfordern einen mehr oder minder großen Bodenaushub. Das abgetragene Erdreich muss dann auf Deponien oder Verfüllstationen fachgerecht entsorgt werden. Ärgerlich für Bauherren: Weil der Bodenaushub immer schwerer zu entsorgen ist, explodieren die Preise und führen zu immer höheren Baunebenkosten.
Immer weniger Entsorgungsmöglichkeiten
Der Verband baugewerblicher Unternehmer beschreibt die angespannte Situation beispielsweise für das Bundesland Hessen: In Ballungsgebieten wie dem Frankfurter Raum entstehen immer mehr Wohngebiete, Arbeitsplätze und Verkehrswege – mit entsprechendem Bodenaushub, der entsorgt werden muss. Weil in der näheren Umgebung häufig keine geeigneten Deponieflächen zur Verfügung stehen, müssen Laster die Erde zum Teil in hunderte Kilometer weit entfernte Deponien transportieren. Das führt für private Hausbauer zu einem erheblichen Anstieg der Entsorgungskosten, die das vorhandene Budget belasten.
Bodenuntersuchungen entscheiden über Art der Entsorgung
Bauschutt und Erdaushub sind der mit Abstand größte Teil der anfallenden Abfälle in Deutschland. Ist der Bodenaushub nicht verunreinigt, lässt er sich in übertägigen Abbaustätten weiterverwenden. In allen anderen Fällen landet er auf der Deponie. Private Bauherren müssen deswegen beim Bodenaushub die Beschaffenheit der Erde kontrollieren. Während Sand, Lehm, Ton oder Kies zur Erde zählen, dürfen sich bei der fachlichen Entsorgung keine Wurzeln, Chemikalien, Kunststoffe oder Glasreste im Bodenaushub befinden. Auch dem Mutterboden kommt eine besondere Rolle zu. Im Baugesetzbuch ist festgelegt, dass er „vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen ist“ (§202 Baugesetzbuch). Viele Städte und Gemeinden verlangen beim Bodenaushub eine Bodenanalyse, um sicherzugehen, dass das Erdreich nicht mit Schwermetallen oder Altlasten kontaminiert ist.
Typische Kosten beim Bodenaushub
Laut bayrischem Baugewerbe sind die Preise für die Entsorgung in den vergangenen Jahren zwischen 10 und 15 Prozent pro Jahr gestiegen. So müssen beim Bodenaushub eines Einfamilienhauses mit Keller je nach Region zwischen 5.000 und über 20.000 Euro kalkuliert werden. Eine Zwischenlagerung des Bodenaushubs auf dem Grundstück ist aufgrund immer kleiner werdender Grundstücke oft nicht möglich. So kommen die Kosten relativ zeitnah auf den Hausbauer zu. Deswegen gilt: Angebote früh im Planungsprozess einholen und in die Finanzplanung aufnehmen. So lassen sich böse Überraschungen im Nachhinein vermeiden.
Alternativen für den Bodenaushub
Bei den Erdarbeiten für das neue Eigenheim sollten Sie den Mutterboden zunächst abtragen und gesondert auf dem Grundstück zwischenlagern. Der Mutterboden reicht typischerweise 10 bis 20 Zentimeter in den Boden und lässt sich im Rahmen der Gartengestaltung wunderbar weiterverwenden. Übrig gebliebene Erde kann zuweilen auch verschenkt oder verkauft werden!
Der eigentliche Bodenaushub wird mit einem Container oder LKW vom Grundstück abgefahren. Sofern es sich dabei um überschaubare Mengen handelt, können Sie einen Containerdienst bestellen und den Container zum Abtransport selbst befüllen. Das kostet zwar Zeit und Mühe, schont aber das Budget. Manchmal lässt sich der Erdaushub aber auch an Ort und Stelle weiterverwenden, zum Beispiel, um ein Grundstück zu ebnen oder den Garten zu gestalten. Bei größeren Bauvorhaben sollten Sie einen professionellen Anbieter beauftragen, der die Entsorgung für Sie übernimmt. Verzichten Sie in diesem Fall nicht auf einen Kostenvoranschlag.
Als dritte Alternative kommt der Hausbau mit einem Hausanbieter in Frage. Dieser kann sich je nach Vertragsregelungen für Sie um die Entsorgung des Bodenaushubs kümmern. Beim Massivhausanbieter Town & Country Haus werden die Kosten für die Entsorgung des Bodenaushubs als Baunebenkosten kalkuliert und in die Baufinanzierung mitaufgenommen. So haben Town & Country Bauherren später keine Extra-Kosten zu befürchten und kommen entspannt ins Eigenheim!