Etwa jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau gegründet, heißt es im KfW Gründungsmonitor 2017. Tatsächlich schlagen Frauen weitaus seltener als Männer den beruflichen Weg in die Selbstständigkeit ein. Rund 32 Prozent aller Selbstständigen in Deutschland sind laut Mikrozensus (2014) Frauen. Eine geringere Risikobereitschaft gilt als einer der Gründe, warum Frauen eher vor einer Selbstständigkeit zurückschrecken. Dass es auch anders geht, zeigt Deutschlands führende Massivhausmarke Town & Country Haus. Mit Gabriele Dawo, die das Unternehmen 1997 mit ihrem Mann Jürgen gegründet hat, befindet sich nicht nur eine Frau in der Geschäftsführung. Auch von den bundesweit über 300 Franchise-Partnern sind rund 31 Prozent Frauen.
Eine von ihnen ist Mandy Pohl aus Werder/Havel. Die Unternehmerin hat sich bereits 1994 im Alter von 19 Jahren selbstständig gemacht. Die gelernte Bank- und Versicherungskauffrau, die auch über eine Coaching-Ausbildung verfügt, war zunächst als selbstständige Finanzberaterin tätig, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann Marketing-Vertriebsnetzwerke aufbaute. Auf die private Trennung folgte 2012 der berufliche Neuanfang. „Ich war schon immer ein Fan von Franchise und wollte weiterhin im Vertrieb tätig sein“, erinnert sich Mandy Pohl. „Town & Country Haus hat mich vor allem wegen seines klaren Konzepts begeistert. Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden und helfen diesen, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Das ist bis heute unser Erfolgsrezept.“
Im Alltag gut organisiert
Zwar gilt der Hausbau traditionell als Männerdomäne. Geht es um die Kundenberatung und den Vertrieb sieht Mandy Pohl jedoch Frauen häufig im Vorteil: „Frauen können sich besser organisieren, habe eine gute Intuition und bringen eine gehörige Portion soziale Kompetenz und Empathie mit – all das braucht es, um in unserem Geschäft erfolgreich zu sein und dauerhaft zufriedene Kunden zu haben“, erklärt sie.
Rund vier bis sechs Beratungsgespräche stehen jede Woche im Terminkalender der erfolgreichen Unternehmerin. Sie arbeitet an zwei Abenden in der Woche und jedes zweite Wochenende. Neue Kunden gewinnt sie vor allem über Empfehlungen. Viele werden auch über die Marketing- und Werbeaktivitäten von Town & Country Haus auf ihr Angebot aufmerksam. „In der Regel sind meine Termine vier bis sechs Wochen im Voraus vergeben“, so Mandy Pohl. Für potenzielle Bauherren, die noch ganz am Anfang ihrer Überlegungen stehen, bietet sie ein bis zwei Mal pro Monat Besichtigungstermine in einem Musterhaus an. Über 130 Häuser hat sie bis heute bereits verkauft.
Beruf und Familie unter einen Hut bringen
Der Alltag der Unternehmerin ist straff organisiert, alle Abläufe sind durchdacht und strukturiert. Nur so kann sie schließlich Beruf und Familie unter einen Hut bringen: Die heute 43-Jährige ist auch alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. „Natürlich muss ich mich nach den Wünschen meiner Kunden richten, um diese optimal beraten und begleiten zu können. Die Selbstständigkeit schafft mir jedoch auch viele Freiräume, weil ich mir meine Zeit besser einteilen kann“, erklärt sie. „So kann ich beispielsweise auch dann Zeit mit meinen Kindern verbringen, wenn ich als Angestellte womöglich arbeiten müsste.“
Einen großen Raum im Hausverkauf nimmt bei Mandy Pohl heute die Suche nach geeigneten Grundstücken ein. In Potsdam/Mittelmark und im Ballungsraum Berlin sind diese inzwischen zum größten Engpass geworden. „Hier braucht man ein gutes Netzwerk, um im Wettbewerb bestehen zu können.“ Trotz dieses Engpasses hat sie 2017 33 Häuser verkauft. Künftig will sie auch in Gegenden mit noch mehr freien Baugebieten aktiv sein. „Wichtig ist mir, dass ich mich weiterhin auf unsere Zielgruppe, den Normalverdiener fokussieren kann. Und mit Town & Country Haus habe ich dafür den richtigen Partner an meiner Seite.“