Die 1996 gegründete Ökumenische Hospizinitiative im Landkreis Ludwigsburg e. V. widmet sich der würdevollen Begleitung schwer erkrankter Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Einen wichtigen Teil der Arbeit des Vereins nimmt zudem die Begleitung von Kindern und Jugendlichen ein, die ein nahestehendes Familienmitglied verlieren werden oder verloren haben: Die „Reitgruppe für abschiednehmende und trauernde Kinder“ bietet seit 2014 wöchentliche Reittherapiestunden an. Die Pferde geben den Kindern die Möglichkeit, wieder Vertrauen in das Leben zu gewinnen. Jeweils vor und nach der Therapie mit den Tieren findet zudem eine Gesprächsrunde statt, in der sich die Kinder über ihre Gedanken, über die Situation zu Hause oder in der Schule austauschen können. Am Ende eines jeden Therapiehalbjahres dürfen die Kinder auch Eltern, Geschwister und Freunde mitbringen – nicht nur um zu zeigen, was sie gelernt haben, sondern auch, um das durch die Pferde vermittelte positive Gefühl weiterzugeben.
Für Ihren Einsatz wurde die Ökumenische Hospizinitiative nun im Rahmen des 11. Town & Country Stiftungspreises ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 1.111 Euro werden Reitstunden, Fahrtkosten der Ehrenamtlichen sowie das gemeinsame Abschlussfest finanziert. Stellvertretend für die Stiftung übergab Stiftungsbotschafterin Kathleen Pfennigsdorf, Geschäftsführerin der AKOMA GmbH in Remchingen-Wilferdingen, die Urkunde und lobte das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen: „Schon Erwachsenen fällt es nicht leicht, Trauer zu bewältigen – das gilt für Kinder und Jugendliche erst recht. Es wärmt einem das Herz, wie einfühlsam Sie mit den betroffenen jungen Menschen arbeiten; wie Sie ihnen Ihre Hand reichen und ihnen helfen, ihr Vertrauen in sich selbst und das Leben wiederzufinden. Danke, dass Sie sich dieses wichtigen Themas mit so viel Herzblut annehmen: Diese unbezahlbar wichtige Arbeit würdigen und fördern wir gern mit dem Town & Country Stiftungspreis!“
Die Ausgezeichneten freuten sich sehr über die Zuwendung: „Für Kinder ist der Abschied und Tod eines ihnen nahestehenden Menschen ein einschneidendes Erlebnis. Mit der Reittherapie haben die Kinder einen Zugang zu einer anderen Welt, wodurch die sie ihr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und eine Gemeinschaft erleben, lernen und stärken können. Wir sind dankbar um die vielfältige Unterstützung der Town & Country Stiftung, denn mit ihr wird unser Angebot nachhaltig aufrechterhalten und kann dauerhaft fortgeführt werden. Das Projekt ist ausschließlich spendenfinanziert“, so Laura Schmoll, Koordinatorin des Kinder- und Jugendhospizdienstes und Projektleiterin für die Reitgruppe.
Über den Town & Country Stiftungspreis
Seit 2013 fördert der Town & Country Stiftungspreis deutschlandweit soziales Engagement für sozial, geistig und körperlich benachteiligte Kinder und Jugendliche. Der diesjährige 11. Stiftungspreis widmet sich dem Miteinander und steht unter dem Förderschwerpunkt „MIT – fühlen, reden, gestalten.“ Im Fokus stehen Projekte, die Kommunikation, Empathie und Gemeinschaft fördern oder Achtsamkeit trainieren. Unterstützt werden Bildungseinrichtungen, Vereine und andere, die sich für Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem oder religiösem Hintergrund einsetzen – und damit jungen Menschen bessere Perspektiven eröffnen.
Der 11. Stiftungspreis wird gestaffelt vergeben: In der ersten Runde werden 300 gemeinnützige Einrichtungen und Projekte mit jeweils 1.111 Euro gefördert. Im zweiten Schritt wählt eine unabhängige Jury aus diesen 300 Preisträgern ein besonders förderwürdiges Projekt pro Bundesland. Diese 16 Landespreisträger werden im Rahmen einer feierlichen Gala am 21. Juni 2024 in Erfurt bekanntgegeben, ausgezeichnet und mit zusätzlichen je 5.000 Euro prämiert.