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Fairtrade fordert mehr Verantwortung der Ernährungsindustrie

Zweistelliges Fairtrade-Wachstum sorgt für mehr Ernährungssicherheit

(lifePR) (Köln, )
2009 verzeichnet einen traurigen Rekord - erstmalig hungern weltweit über eine Milliarde Menschen. Daher fordern die Herausgeber des Fairtrade-Siegels Fairtrade Labelling Organizations (FLO) und TransFair e.V. die Ernährungsmittelindustrie auf, mehr soziale Verantwortung für die Produzenten in den Entwicklungsländern zu übernehmen, um so ihren Beitrag zur Verringerung der Armut zu leisten. "Gut sind Lebensmittel erst, wenn auch ihre Produzenten satt werden", sagte Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair e.V. im Vorfeld der Welternährungsmesse ANUGA in Köln.

Ursache der Ernährungskrise sind vor allem höhere Nahrungsmittelpreise in Kombination mit sinkenden Einkommen durch die globale Wirtschaftskrise, die in besonderem Maße Menschen in Entwicklungsländern trifft. Auch die Folgen des Klimawandels kommen langsam bei den Produzenten an. "Der Faire Handel leistet dagegen einen konkreten Beitrag", sagte Rob Cameron, Geschäftsführer von FLO e.V. "Unternehmen, die sich der Fairtrade-Idee verschreiben, sorgen für einen doppelten Erfolg: Die Produzentinnen und Produzenten erhalten ein höheres und stabileres Einkommen, das vor den schlimmsten Seiten der Armut schützt. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen vom Fairtrade-Wachstum und sichern sich stabile, nachhaltige Handelsbeziehungen zu den Produzenten. Deshalb entscheiden sich immer mehr internationale Unternehmen für dieses Konzept. Fairtrade ist zu einer attraktiven Alternative geworden."

Zweistelliges Wachstum sorgt für mehr Ernährungssicherheit

Der Faire Handel verzeichnet sowohl in Deutschland als auch international weiter zweistellige Zuwächse. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 stieg der Absatz von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel in Deutschland um rund 20 Prozent an, im Bereich der Lebensmittel legten vor allem Früchte, Zucker, Säfte, Kaffee und Weinstark zu. Internationale Verbraucher- und Markenstudien z.B. von GlobeScan und brands&values verweisen auf die hohe Wertschätzung, die das Fairtrade-Siegel bei Verbraucherinnen und Verbrauchern genießt. Gleichzeitig erkennen immer mehr Unternehmen und Handelsketten, dass eine unabhängige Zertifizierung nicht nur für die Vertrauenswürdigkeit gegenüber der Kundschaft, sondern auch für eine langfristige Sicherung qualitativ hochwertiger Rohstoffe dringend notwendig ist. Jüngste Beispiele sind Unternehmen wie Cadbury oder Starbucks, die mittelfristig den Bezug ihrer Rohstoffe auf Fairtrade umstellen.

Der Faire Handel etabliert sich zunehmend als interessanter Marktsektor, ohne dabei seine ursprünglichen Ziele aus dem Auge zu verlieren: gerechtere Handelsstrukturen und die Reduzierung von Armut in Entwicklungsländern mittels langfristiger Handelsbeziehungen, Förderung kleinbäuerlicher Strukturen, Mindestpreisen und Fairtrade-Prämien. Unter einer Vielzahl von Siegeln nimmt das Fairtrade-Siegel eine besondere Rolle ein: Es garantiert die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Mindeststandards. Dieser umfassende Ansatz ist angesichts von Klimawandel und globaler Nahrungsmittelkrise dringlicher denn je.

Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Hintergrundgespräch:

Internationale Entwicklung des Fairen Handels und Ernährungssicherheit Dienstag, 13.10.2009, 11:00-12:00 Uhr, Konferenzraum D, CC Nord, auf dem Messegelände Köln.
Dieter Overath (Geschäftsführer TransFair e.V.) und Rob Cameron (Geschäftsführer Fairtrade Labelling Organizations International) berichten von den internationalen Entwicklungen und Wirkungen des Fairen Handels vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Ernährungskrise.

Bestätigung Ihres Kommens per E-Mail an presse@transfair.org.

Besuchen Sie außerdem unseren Stand auf der ANUGA mit vielfältigen Informationen und täglichen Verkostungen von Schokolade (ganztägig) und Wein (ab 16:00 Uhr): Halle 05.1, Stand D088 (Eckstand). Highlight: Weinverkostung mit Carsten Sebastian Henn: Montag, 12.10.2009, 16:00 bis 17:00 Uhr, am Stand. Probieren Sie fair gehandelte Weine aus Argentinien und Südafrika unter der kundigen Anleitung des bekannten Weinjournalisten Carsten Sebastian Henn (u.a. Vinum, Gault Millau).

Viele Fairtrade-Lizenznehmer sind ebenfalls auf der ANUGA vertreten und freuen sich über Ihren Besuch. Eine Liste liegt an unserem Stand aus. Alternitiv steht sie Ihnen unter www.transfair.org/... zum Download zur Verfügung.

TransFair Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt

Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V. nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte. TransFair wird von 36 Mitgliedsorganisationen unterstützt. Derzeit bieten in Deutschland 110 Lizenznehmer rund 800 Fairtrade-Produkte an, die in 10.000 gastronomischen Betrieben und 30.000 Geschäften und Weltläden erhältlich sind. Die Produkte stammen von 632 Produzentengruppen in 58 Ländern. Mit der Kontrolle der Fairtrade-Standards hat TransFair die unabhängige Zertifizierungsorganisation FLO-CERT GmbH beauftragt. FLO-CERT ist der einzige Sozialzertifizierer, der der internationalen Akkreditierungsnorm für Zertifizierungsorganisationen, der ISO 65, entspricht.

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