Ursache der Ernährungskrise sind vor allem höhere Nahrungsmittelpreise in Kombination mit sinkenden Einkommen durch die globale Wirtschaftskrise, die in besonderem Maße Menschen in Entwicklungsländern trifft. Auch die Folgen des Klimawandels kommen langsam bei den Produzenten an. "Der Faire Handel leistet dagegen einen konkreten Beitrag", sagte Rob Cameron, Geschäftsführer von FLO e.V. "Unternehmen, die sich der Fairtrade-Idee verschreiben, sorgen für einen doppelten Erfolg: Die Produzentinnen und Produzenten erhalten ein höheres und stabileres Einkommen, das vor den schlimmsten Seiten der Armut schützt. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen vom Fairtrade-Wachstum und sichern sich stabile, nachhaltige Handelsbeziehungen zu den Produzenten. Deshalb entscheiden sich immer mehr internationale Unternehmen für dieses Konzept. Fairtrade ist zu einer attraktiven Alternative geworden."
Zweistelliges Wachstum sorgt für mehr Ernährungssicherheit
Der Faire Handel verzeichnet sowohl in Deutschland als auch international weiter zweistellige Zuwächse. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 stieg der Absatz von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel in Deutschland um rund 20 Prozent an, im Bereich der Lebensmittel legten vor allem Früchte, Zucker, Säfte, Kaffee und Weinstark zu. Internationale Verbraucher- und Markenstudien z.B. von GlobeScan und brands&values verweisen auf die hohe Wertschätzung, die das Fairtrade-Siegel bei Verbraucherinnen und Verbrauchern genießt. Gleichzeitig erkennen immer mehr Unternehmen und Handelsketten, dass eine unabhängige Zertifizierung nicht nur für die Vertrauenswürdigkeit gegenüber der Kundschaft, sondern auch für eine langfristige Sicherung qualitativ hochwertiger Rohstoffe dringend notwendig ist. Jüngste Beispiele sind Unternehmen wie Cadbury oder Starbucks, die mittelfristig den Bezug ihrer Rohstoffe auf Fairtrade umstellen.
Der Faire Handel etabliert sich zunehmend als interessanter Marktsektor, ohne dabei seine ursprünglichen Ziele aus dem Auge zu verlieren: gerechtere Handelsstrukturen und die Reduzierung von Armut in Entwicklungsländern mittels langfristiger Handelsbeziehungen, Förderung kleinbäuerlicher Strukturen, Mindestpreisen und Fairtrade-Prämien. Unter einer Vielzahl von Siegeln nimmt das Fairtrade-Siegel eine besondere Rolle ein: Es garantiert die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Mindeststandards. Dieser umfassende Ansatz ist angesichts von Klimawandel und globaler Nahrungsmittelkrise dringlicher denn je.
Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Hintergrundgespräch:
Internationale Entwicklung des Fairen Handels und Ernährungssicherheit Dienstag, 13.10.2009, 11:00-12:00 Uhr, Konferenzraum D, CC Nord, auf dem Messegelände Köln.
Dieter Overath (Geschäftsführer TransFair e.V.) und Rob Cameron (Geschäftsführer Fairtrade Labelling Organizations International) berichten von den internationalen Entwicklungen und Wirkungen des Fairen Handels vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Ernährungskrise.
Bestätigung Ihres Kommens per E-Mail an presse@transfair.org.
Besuchen Sie außerdem unseren Stand auf der ANUGA mit vielfältigen Informationen und täglichen Verkostungen von Schokolade (ganztägig) und Wein (ab 16:00 Uhr): Halle 05.1, Stand D088 (Eckstand). Highlight: Weinverkostung mit Carsten Sebastian Henn: Montag, 12.10.2009, 16:00 bis 17:00 Uhr, am Stand. Probieren Sie fair gehandelte Weine aus Argentinien und Südafrika unter der kundigen Anleitung des bekannten Weinjournalisten Carsten Sebastian Henn (u.a. Vinum, Gault Millau).
Viele Fairtrade-Lizenznehmer sind ebenfalls auf der ANUGA vertreten und freuen sich über Ihren Besuch. Eine Liste liegt an unserem Stand aus. Alternitiv steht sie Ihnen unter www.transfair.org/... zum Download zur Verfügung.