"Swinemünde hat in den vergangenen Jahren zu den übrigen Kaiserbädern im Westen der Insel Usedom aufgeschlossen", urteilt Touristikexperte Carsten Wolf. "Das schätzen auch immer mehr deutsche Gäste, die hier eine gleiche und manchmal eine bessere Qualität noch zu günstigeren Preisen als in den Nachbarorten finden." In den Büros der Swinemünder Touristeninformation zählte man im Sommer im Schnitt etwa 900 Besucher am Tag, das sind fast 400 mehr als im Vorjahr.
Schon seit einigen Jahren herrscht Goldgräberstimmung im westlichsten Seebad Polens. Am besten lassen sich die Veränderungen im Kurviertel entlang des breiten Ostseestrandes sehen. Die historischen Villen und Kurhäuser aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden bereits in den vergangenen Jahren aufwändig saniert. Daneben sind jetzt moderne Hotels und Anlagen mit Ferienappartements entstanden, die den Vergleich mit dem Nachbarland nicht zu scheuen brauchen.
Erst Ende des vergangenen Jahres öffnete das neue 4-Sterne-Hotel Interferie Medical Spa mit 308 Zimmern und einem großen Bereich für Kur- und Wellnessbehandlungen. Zur gleichen Zeit zog das neue Hotel Kaisergarten in einem denkmalgeschützten Krankenhaus aus dem Jahre 1909 ein. Das beliebte Kurhotel Rybniczanka (Fischerin) erhielt vor Kurzem nach umfangreicher Renovierung ein neues großes Hallenbad mit Sauna. Das Hotel verfügt über eine eigene Solequelle. Auch das Kurhotel Polaris II wurde unlängst umfangreich erneuert.
Herausgeputzt werden nicht nur die Hotels. Vor allem im Bereich der Promenade entstehen immer mehr Restaurants und Cafés wie das neue Eiscafé Gelati la stella an der Promenade, vor dem sich an warmen Sommertagen regelmäßig lange Schlangen bilden. Zu den bunten Strandkörben gelangt man seit einiger Zeit über barrierefreie Zugänge, auch der Dünenweg wurde für Rollstuhlfahrer umgebaut. Im Kurpark, den der berühmte preußische Gartenbaumeister Peter-Joseph Lenné 1827 angelegt hatte, wurden Sichtachsen wieder freigelegt, an der Promenade gibt es kostenlose Hot-Spots für den Zugang ins Internet.
Die neue Strandpromenade, die längste auf dem europäischen Kontinent, führt seit dem vergangen Jahr von Swinemünde bis in die deutschen Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Sie wird in beide Richtungen rege genutzt. Wer auf deutscher Seite wohnt, flaniert zum Essen oder Einkaufen nach Polen und umgekehrt nutzen auch die Gäste auf polnischer Seite die Angebote im deutschen Teil von Usedom. Grenzüberschreitend ist inzwischen auch das Fahrradverleihsystem. Man kann ein UsedomRad in Deutschland ausleihen und in Polen abgeben oder umgekehrt. Für den Rückweg kann man Busse oder die Usedomer Bäderbahn nutzen, die ebenfalls grenzüberschreitend unterwegs sind.
Was Swinemünde noch von den übrigen drei Kaiserbädern im Westen unterscheidet ist allein die fehlende Seebrücke. Doch auch das soll sich bald ändern. Gerade wurde der Architektenwettbewerb für den Bau des neuen Baltic Park Molo abgeschlossen. Er umfasst neben dem ersten 5-Sterne-Hotel der Stadt, einem weiteren 4-Sternehotel, einem Spa- und Wellnesscenter und einem Konferenzzentrum auch eine neue Seebrücke. Die Bauarbeiten sollen zum Jahreswechsel beginnen. Bis 2015 sollen die Hotels, das Konferenz- und Wellnesszentrum fertiggestellt sein. Die neue moderne Seebrücke mit einem Restaurant am Ende ist für den zweiten Bauabschnitt bis 2018 geplant.
Zum Stadtgebiet von Swinemünde gehören insgesamt 44 Inseln, aber der überwiegende Teil der rund 40.000 Einwohner lebt auf Usedom. Das Seebad verfügt über die längsten Sandstrände in Polen. Sie setzen sich hinter der Swinemündung über Kilometer auf der Insel Wolin (Wollin) fort. In diesem Teil der Stadt liegen zwei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, das im 19. Jahrhundert errichteten Fort Gerhard und der mit 68 Metern höchste Leuchtturm an der Ostsee.
Travelnetto bietet in Swinemünde eine gute Auswahl von 3- und 4-Sterne-Hotels. Eine Woche im Doppelzimmer gibt es dort mit Halbpension bereits ab 169 Euro im Vier-Sterne-Aparthotel Avangarde und ab 229 Euro im neuen 4-Sterne Hotel Interferie Medical Spa. Carsten Wolf schwärmt besonders von den Herbsttagen an der Ostsee: "Die Strände sind dann angenehm leer und man kann in der Herbstsonne so richtig den Spaziergang am Meer genießen." Weitere Informationen über Reisen an die polnische Ostseeküste unter www.travelnetto.de