Zu den Kooperationspartnern gehören die Katholische und Evangelische Erwachsenenbildung und die Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen, Arbeit und Leben und Anderes Lernen in Rheinland-Pfalz, die Arbeitsstelle für die Weiterbildung der Weiterbildenden an der Universität Koblenz-Landau und die beiden Universitäten in Mainz und in Kaiserslautern.
Ziel des ALBI-Projekts ist es, auf der Grundlage einer forschungsorientierten Bestandsaufnahme, sowohl innovative Angebote der Grundbildung als auch Qualifizierungskonzepte für Lehrende zu entwickeln und zu erproben. Zwischen den beiden Bereichen Professionalisierung der Lehrenden und den konkreten Angeboten für Erwachsene mit Grundbildungsbedarf wird eine enge Verbindung hergestellt. Die Vernetzung der speziellen Angebote, Kompetenzen und Ressourcen der jeweiligen Partner sind ein weiteres durchgängiges Ziel. Sie dient der Effizienz und Qualität der Bildungsangebote im Interesse der Teilnehmenden. Durch die entstehenden Synergieeffekte und die Bündelung von Bildungsmaßnahmen wird die Nachhaltigkeit gesichert.
Die Trägervielfalt und die Beteiligung von unterschiedlichen Weiterbildungsorganisationen aus drei Bundesländern im ALBI-Projekt gewährleisten, dass eine große und breit gestreute Zielgruppe angesprochen wird. So können für alle potentiell interessierten Teilnehmenden Kursangebote vorgehalten bzw. an Kursangebote anderer Anbieter weitergeleitet werden. Unnötige Reibungsverluste durch Konkurrenz zwischen den Trägern wird verhindert und jede/r Interessierte einem passenden Angebot zugeführt.
Die im ALBI-Projekt zusammen geschlossenen Weiterbildungseinrichtungen haben in den vergangenen Jahren im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung jeweils eigene Zugangswege, Konzepte und regionenspezifische Angebotsformen entwickelt. Sie verfügen über langjährige Erfahrungen in der Bildungsarbeit mit den oft schwer zu erreichenden Zielgruppen bildungsferner, niedrig-qualifizierter, sozial und wirtschaftlich schwacher Menschen.
Für Lehrende im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung werden im Rahmen des ALBI-Projekts angemessene Qualifizierungskonzepte entwickelt, die zur Professionalisierung beitragen. Dabei sollen auch web-basierte Modelle zum Einsatz kommen. Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitforschung fließen jeweils direkt in die neu zu entwickelnden Angebote ein.
Das ALBI-Projekt wurde im Rahmen des von Bundesministerin Annette Schavan eingerichteten Förderschwerpunkts "Forschung und Entwicklung zur Alphabetisierung/Grundbildung Erwachsener" beantragt. Das BMBF unterstützt die nationale Umsetzung der Weltalphabetisierungsdekade, die die Vereinten Nationen am 13. Februar 2003 für den Zeitraum bis 2012 ausgerufen haben.
Ziel der Dekade ist es, die Anzahl der Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, "... weltweit zu halbieren" und jedem Menschen eine Grundbildung zu ermöglichen".
Nicht richtig lesen und schreiben zu können, bedeutet für Millionen von Menschen Ausgrenzung, vor allem auf dem Arbeitsmarkt, und einen erheblichen Verlust von Lebensqualität. Eine ausreichende Grundbildung eröffnet erst die aktive Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung und ist Voraussetzung zur Teilnahme an schriftlicher Kommunikation in allen Arbeits- und Lebensbereichen. Lese- und Schreibschwächen sind auch wichtige Ursachen für das Scheitern im Bildungsprozess und das Verlassen der Schule ohne einen Abschluss.
Mit dem ALBI-Projekt sollen vorhandene Bildungsbenachteiligungen erkannt und abgebaut werden. Die Zielsetzung der gemeinsamen Anstrengung aller Projektpartner richtet sich auf die Prävention und Bekämpfung von Analphabetismus. Es sind alle angesprochen, die sich für das ALBI-Projekt interessieren oder sich über Bildungsmaßnahmen qualifizieren wollen.