Seit Beginn des Jahres läuft das Kaiserslauterer Projekt neben den 48 anderen an deutschen Hochschulen geförderten Projekten, wobei die TU Kaiserslautern sich als eine von nur zwei Universitäten speziell der Einbindung von digitalen Medien in die Lehrkräftebildung widmet und so ihre Spitzenreiterposition im Bereich der Digitalisierung auch in die Lehrerbildung einbringen kann.
Nach den ersten sechs Monaten der Laufzeit präsentiert sich U.EDU am 28. Juni 2016 auf dem Campus der TU Kaiserslautern und eröffnet dabei einen Einblick in die Arbeitsfelder und deren Maßnahmen. Gleichzeitig wird der erfolgreiche Brückenschlag zwischen dem Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Lehramtsausbildung und den ausgewiesenen Kompetenzen der TU Kaiserslautern im Bereich der Digitalisierung deutlich.
Lehramtsstudierende an der TU profitieren bereits heute von der digitalen Vorreiterrolle vor Ort, sei es zum Beispiel durch spezielle Lehrveranstaltungen und MOOCs, das eTeaching Service Center oder den Virtuellen Campus Rheinland Pfalz, aber auch durch die Einbindung von digitalen Medien beim Experimentieren in der universitären Ausbildung. Die allgemein stattfindende Digitalisierung erfordert dabei neue Kompetenzen und ermöglicht gleichzeitig neuartige Lehr- und Lernformen.
„Wir sind sehr stolz, dass wir mit unserem Konzept eine Vorreiterrolle in Deutschland übernehmen können. Insgesamt haben nur neun Hochschulen das Thema Digitalisierung in der Lehrerbildung in ihre Projekte mitaufgenommen, wir sind an der TU Kaiserslautern aber nur eine von zwei Universitäten, neben Frankfurt, die auch tatsächlich den Fokus darauf legen. Für uns ist die Implementierung von digitalen Medien in der Lehre, ob an Schule oder Universität, das Zukunftsthema, mit dem sich unsere Fachdidaktiker bereits seit einigen Jahren intensiv beschäftigen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Norbert Wehn, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU Kaiserslautern.
Die Lehrerbildung wird bei U.EDU als ein Prozess betrachtet, der sich auf drei Konzepte und somit drei Arbeitsfelder fokussiert: für die Erarbeitung und Implementierung von Unterrichts-, Ausbildungs- und Fortbildungskonzepten kooperieren dabei die Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken sowie Fachwissenschaften in einzelnen, interdisziplinär angelegten Maßnahmen.
Im Arbeitsfeld „Unterrichtskonzepte“ steht die Entwicklung, Implementierung und Erforschung von interdisziplinären Lehr-/Lernkonzepten und Methoden mit digitalen Medien und deren Erprobung im Unterricht im Fokus.
Parallel dazu befasst sich das Arbeitsfeld „Ausbildungskonzepte“ mit universitärem Lehren und Lernen in der Lehramtsausbildung, während sich die Projektbeteiligten im Arbeitsfeld „Fort- und Weiterbildungskonzepte“ mit der zweiten und dritten Lehrerbildungsphase beschäftigen und entsprechende Konzepte entwickeln, umsetzen und an der Universität verankern sollen.
Das letztendliche Ziel bei alledem ist die Herausbildung einer reflexiven Lehrerpersönlichkeit.
Damit der wissenschaftliche Nachwuchs sich vernetzen und gefördert werden kann, entsteht begleitend zu den einzelnen Vorhaben in den Arbeitsfeldern die Graduiertenakademie Lehramt (GaLa). Darüber hinaus werden die aus U.EDU hervorgehenden Konzepte und Maßnahmen auf der TU-Lehrerbildungs-Plattform (TU.L.P) für alle mit Unterricht und Lehrerbildung befassten Institutionen und Personen zum Austausch bereitgestellt. Auf diese Weise profitiert auch die Schulpraxis von den erarbeiteten Konzepten.
Betreut und organisiert wird das Projekt vom Zentrum für Lehrerbildung der TU Kaiserslautern. Die Projektbeteiligten arbeiten fachbereichsübergreifend an den verschiedenen Themen zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien und binden dabei auch externe Kooperationspartner wie die Netzwerkschulen der TU, Studienseminare oder das Pädagogische Landesinstitut mit ein. „Unser langfristiges Ziel ist es, die im Rahmen des U.EDU-Projektes in allen drei Arbeitsfeldern erarbeiteten fachdidaktischen, fach- und bildungswissenschaftlichen Konzepte an der TU fest zu verankern, auszubauen und deren nachhaltige Wirkung zu erforschen“, erklärt Dr. Claudia Gómez Tutor, Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung in Kaiserslautern.
Weitere Informationen unter: http://uedu.uni-kl.de/
Über die Qualitätsoffensive Lehrerbildung
Mit bis zu 500 Millionen Euro fördert die Initiative von Bund und Ländern 49 Projekte, die sich auf insgesamt 59 lehrerbildende Hochschulen in Deutschland verteilen. Das Förderprogramm soll die Qualität der Ausbildung angehender Lehrkräfte verbessern und die Sichtbarkeit der Lehrerbildung erhöhen. Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung umfasst zwei Förderphasen, 2014/2015 bis 2018/2019 und 2019 bis 2023.