Ein wichtiges Anwendungsgebiet der "Statistik räumlicher Strukturen" ist die rechnerunterstützte Entwicklung neuer Werkstoffe. Beispiele sind nanoporöse Kohlenstoffstrukturen und Metall- und Kunststoffschwämme (siehe Abbildung), deren Mikrostruktur in einem gemeinsamen BMBF-Projekt der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jürgen Franke und des Fraunhofer ITWM modelliert werden, um sie anschließend mit Hilfe von Simulationen virtuell zu optimieren. Erstere spielen eine wesentliche Rolle für die Speicherkapazität von Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge; letztere werden zur Gewichtsreduktion und daher zur Energieeinsparung im Fahrzeugbau eingesetzt. Die Forschungsrichtung "Statistik räumlicher Strukturen" befasst sich mit Modellklassen und Methoden, die in diesem Umfeld zur virtuellen Materialentwicklung genutzt werden können. Die neue Juniorprofessur soll dazu beitragen, die bereits vorhandenen Forschungskooperationen zwischen Mathematik und den an mehreren Fachbereichen der TU Kaiserslautern etablierten Materialwissenschaften zu verstetigen.
Im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms der Carl-Zeiss-Stiftung werden Juniorprofessuren zur Implementierung innovativer Forschungsgebiete an Universitäten über einen Zeitraum von vier Jahren gefördert. Der Förderumfang beträgt bis zu 400.000 Euro zur Finanzierung von Personal- und Sachkosten. Anschließend wird die Juniorprofessur für weitere zwei Jahre von der Universität weiter finanziert. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert im Rahmen der jährlichen Ausschreibungsrunden jeweils eine Stiftungsjuniorprofessur in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen.