„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr sieben KlarText!-Preisträger auszeichnen, die nicht nur Spitzenforschung betreiben, sondern auch wissen, wie wichtig es ist, ihre Ergebnisse den Menschen nahe zu bringen“, sagte Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung.
Dr.-Ing. Peter Salz studierte von 2005 bis 2011 Informatik an der Technischen Universität Kaiserslautern und schrieb seine Masterarbeit am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Seine Dissertation mit dem Titel „Towards Patient-specific Electrical Impedance Tomography using 3D Thorax Models“ erarbeitete er in der Arbeitsgruppe Computergrafik von Prof. Dr. Hans Hagen an der TU Kaiserslautern in enger Zusammenarbeit mit Medizinern des Universitätsklinikums Leipzig. Dabei war er Mitglied des internationalen Graduiertenkollegs IRTG 1131. Peter Salz verbrachte mehrere Forschungsaufenthalte am Scientific Computing and Imaging Institute in Salt Lake City, USA. Seit Juli 2014 arbeitet er als Postdoc in der AG Computergrafik.
Wie können Ärzte schwer Lungenkranken, die künstlich beatmet werden, besser helfen? Dieser Frage widmete sich der Informatiker Peter Salz mit seinem Artikel „Live-Übertragung aus der Lunge“, wie wesentlich präzisere Bilder der Lunge als bisher möglich sind – ohne Strahlung, kostengünstig am Bett, zeitlich hoch aufgelöst, und nun auch optimiert für die Körper- und Lungenform jedes einzelnen Patienten. Indem sie die Lunge live beim Atmen beobachten, können Ärzte das Beatmungsgerät an jeden Patienten so anpassen, dass geschädigte Lungenbereiche mit der künstlichen Beatmung wieder hergestellt werden können. Als Bindeglied zwischen Informatik und Medizin hat Peter Salz hierzu ein Verfahren entwickelt, das die Elektro-Impedanz-Tomographie um patientenspezifische Computermodelle erweitert – und damit hat er die Lungen-Bildgebung ein ganzes Stück praxistauglicher gemacht.
Peter Salz erhält den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft im Fach Informatik, weil er seine Forschung an der Schnittstelle von Medizin und Informatik mit schönen Beispielen und Bildern vermittelt. Dabei kommt er in seinem Artikel schnell von der allgemeinen Beschreibung zum eigenen Forschungsbeitrag. Seine Geschichte zeigt, wie Ärzte und Informatiker zum Wohle des Patienten erfolgreich zusammenarbeiten.
Jeder Preisträger erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro. Außerdem werden die Siegerbeiträge unverändert in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „bild der wissenschaft“ veröffentlicht. Allen 147 Bewerbern bietet die Stiftung zudem die Teilnahme an einem zweitägigen Workshop zur Wissenschaftskommunikation an.