Die DFG finanziert mit dem neuen Programm exzellente Wissenschaftler als Hochschullehrer für einen Zeitraum von fünf Jahren, anschließend finanziert das Land Rheinland-Pfalz die Professur. "Dass die erste Heisenberg-Professur in Rheinland-Pfalz an einen Forscher der TU Kaiserslautern vergeben wird, spricht zunächst einmal für die herausragenden Leistungen von Dr. Stoeck", sagte TU-Präsident Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, "zum anderen verleiht diese Professur Dr. Stoeck das Siegel der Elite. Es ist aber auch eine Würdigung des exzellenten Umfeldes an unserer Hochschule. Die erfolgreiche Nachwuchsförderung der TU trägt zunehmend Früchte." Glückwünsche kommen auch von der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Doris Ahnen. "Die Professur ist Anerkennung für die herausragende wissenschaftliche Qualifikation von Herrn Dr. Stoeck. Sie unterstreicht zugleich das hohe Maß an Forschungsleistung an der TU Kaiserslautern", sagte Ahnen.
Strukturelle Einbindung der Heisenberg-Professur in den Fachbereich Biologie
Seit Dezember 2003 ist Dr. Stoeck mit einer selbständigen und unabhängigen Nachwuchsgruppe in der Abteilung "Ökologie" des Fachbereichs Biologie der TU Kaiserslautern in Forschung und Lehre erfolgreich eingegliedert. Er wird von dem "Emmy Noether-Programm" der DFG gefördert, das auf die Unterstützung von jungen Spitzenforschern/forscherinnen ausgerichtet ist und schon daher die außerordentliche Qualifikation von Dr. Stoeck belegt. "Durch die Verleihung der ehrenvollen Heisenberg-Professur an Dr. Thorsten Stoeck hat der Fachbereich Biologie einen hervorragenden und international ausgewiesenen Hochschullehrer langfristig gewinnen können. Herr Stoeck rundet unser Lehrprofil in idealer Weise ab, ist sehr anerkannt bei den Studierenden und verstärkt insbesondere den Forschungsschwerpunkt Biodiversität", erläuterte der Dekan des Fachbereichs Biologie, Prof. Dr. Ekkehard Neuhaus. Das Forschungsgebiet des 36-jährigen Wissenschaftlers, die Vielfalt (Diversität) von Einzellern (Mikroben oder Protisten) in sauerstoffarmen Bereichen der Weltmeere, ergänzt in idealer Weise einen am Fachbereich Biologie etablierten Schwerpunkt der Erforschung der Biodiversität. Die Arbeitsgruppe um Thorsten Stoeck beschäftigt sich hauptsächlich mit der stammesgeschichtlichen Entwicklung und der Artenvielfalt der Organismen. Der Fachbereich Biologie hat die hervorragenden Leistungen von Dr. Stoeck mit der Habilitation für das Fach "Zoologie/Ökologie" im Sommersemester 2007 gewürdigt.
Im Hinblick auf die zunehmende Wettbewerbssituation an den Hochschulen, der Internationalisierung und der Schaffung von Forschungsschwerpunkten und Exzellenzzentren bietet die Heisenberg-Professur für den Fachbereich Biologie eine hoch einzuschätzende, wertvolle Perspektive und Ergänzung.
Durch seine Forschungstätigkeit hat sich der neu berufene Professor ein auch international als hochrangig angesehenes Profil erarbeitet, so dass viele Kollegen, auch im Ausland, die Kooperation mit ihm suchen. Ständig treten Studierende aus dem Inland und dem Ausland an ihn heran, um Praktika, Abschlussarbeiten und Promotionen in seiner Arbeitsgruppe durchzuführen. In gemeinsamen Forschungsprojekten mit anderen Arbeitsgruppen der Biologie, mit dem Nano+Bio Center (NBC) und anderen Fachbereichen der TU Kaiserslautern wird die neue Professur weiterhin ein wertvoller Ansprechpartner und eine große Bereicherung sein. Die neue Abteilung verstärkt und ergänzt in idealer Weise auch das Lehrangebot für die Studierenden aller betreffenden Fachrichtungen auf den Fachgebieten der Ökologie, der Biodiversität und der Evolution.
Die Heisenberg-Professur der DFG bietet exzellenten und berufbaren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur eine fünf Jahre lang von der DFG finanzierte Stelle, sondern bei den entsprechenden landesrechtlichen Voraussetzungen im Anschluss auch die Aussicht auf eine unbefristete Weiterbeschäftigung. Diese Entscheidung des Hauptausschusses der DFG soll exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die bereits für eine Professur qualifiziert sind, den Einstieg in einen so genannten Tenure Track eröffnen, also zur dauerhaften Anstellung führen. Die Heisenberg-Professur ist eine Weiterentwicklung des inzwischen 30 Jahre alten Heisenberg-Programms zur Vorbereitung auf wissenschaftliche Leitungspositionen.
Bewerberinnen und Bewerber für eine Heisenberg-Professur müssen zusätzlich zu der Begutachtung durch die DFG an der aufnehmenden Hochschule ein Berufungsverfahren durchlaufen, das am 11. Juli durch den Senat der TU Kaiserslautern universitätsseitig positiv abgeschlossen wurde. Der Hauptausschuss der DFG in Bonn hatte seine positive Entscheidung schon eine Woche zuvor getroffen. Die aufnehmende Hochschule muss die Professorenstelle schaffen und deutlich machen, inwiefern diese eine strukturelle Weiterentwicklung für sie darstellt. Bei der Heisenberg-Professur erfolgt nach drei Jahren eine Zwischenevaluierung, deren positives Ergebnis Grundlage für die zweijährige Weiterfinanzierung durch die DFG und für die Entfristung der Stelle nach fünf Jahren Förderdauer ist.