Zweig forscht und lehrt seit 2012 an der TU Kaiserslautern. Sie hat den Studiengang Sozioinformatik mit ins Leben gerufen, in dem es um die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Informatik geht. Das Fach verbindet die Computerwissenschaften mit Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht. „Der Studiengang modelliert und analysiert die Auswirkungen von IT-Systemen auf Individuum, Organisation und Gesellschaft. Er beschäftigt sich auch mit der Frage, ob sich diese Auswirkungen wenigstens teilweise vorhersagen lassen“, sagt Professorin Katharina Anna Zweig. Deutschlandweit ist es das einzige Angebot seiner Art.
Der Studienplan sieht für die Einführungsveranstaltung im ersten Semester auch das Erstellen eines Web-Blogs vor. „Hierbei sollen Studierende sich in Dreier-Gruppen bestimmten Themen widmen“, sagt Zweig. „Dadurch werden etwa wichtige Schlüsselkompetenzen wie der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vermittelt.“ Aber auch Hausarbeiten und ein Programmierpraktikum bei Partnerunternehmen aus der Region um Kaiserslautern sieht der Studiengang vor. Darüber hinaus hat Zweig ein neuartiges Feedbacksystem eingerichtet. Als Studienkoordinatorin steht sie zudem den Studentinnen und Studenten als Ansprechpartner zur Seite.
Aus der Begründung der Jury heißt es: „Katharina Zweig hat ein Jahr nach ihrer Berufung an die TU Kaiserslautern einen inhaltlich völlig neuen Studiengang geschaffen. Die Entwicklung des interdisziplinären Studiengangs ‚Sozioinformatik‘ war bundesweit einzigartig, da das Thema ‚Technikfolgenabschätzung‘ bisher kaum von den Ingenieurwissenschaften und der Informatik in der Lehre behandelt worden ist. Zum ersten Mal werden im Rahmen eines Studiengangs sowohl die Anbindung an die Gesellschaft als auch die Öffnung zu anderen Fächern gesucht.“
Zweig erhält den Preis auf der vierten gemeinsamen 4ING-Plenarversammlung am 6. Juli in Weimar.
An der TU Kaiserslautern leitet Professorin Zweig die Arbeitsgruppe „Algorithm Accountability“. Sie erforscht mit ihrem Team unter anderem Methoden, um Algorithmen zu kontrollieren.
Über den Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Lehre in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten:
Die Auszeichnung richtet sich an herausragende Dozentinnen und Dozenten der Ingenieurwissenschaften und Informatik an Universitäten. Die Preisträger setzen auf neuartige Lehrkonzepte. Der Preis wird alle drei Jahre verliehen und von Gesamtmetall, dem Dachverband der regionalen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie, im Rahmen der Initiative THINK ING gefördert.
Mehr Informationen unter: www.stifterverband.org/ars-legendi-ingenieurwissenschaften