Eine Aufgabe des Gründungsbüros besteht darin, weitere Projekte zur Förderung der Gründungsaktivitäten an den beiden Hochschulen zu initiieren. Bereits vor dem operativen Projektbeginn ist es gelungen, eine Förderung aus dem Programm EXIST III des Bundeswirtschaftsministeriums zu akquirieren. Das geförderte Projekt "Go-KL" hat eine Laufzeit von 3 Jahren. Der operative Start beider Projekte fand nahezu zeitgleich statt. Das Projekt "Go-KL" läuft nach einer kostenneutralen Verlängerung im März 2012 aus. Doch für die Nachhaltigkeit ist gesorgt. Die Hochschulleitungen von TU und FH Kaiserslautern haben zugesagt, alle Aktivitäten, die bislang mit diesem Drittmittelprojekt finanziert wurden, künftig aus Mitteln der Hochschule zu tragen. Damit kann das Gründungsbüro der TU & FH Kaiserslautern in vollem Umfang weiter betrieben werden.
Grund für diese Zusage war laut Prof. Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern, der Erfolg des Gründungsbüros. Nach Auskunft des Projektleiters Dr. Bernhard Schu wurden alle gesteckten Ziele erreicht. So meldeten sich bis Ende 2011 mehr als 1.250 Personen für die informierenden, sensibilisierenden und qualifizierenden Veranstaltungen des Gründungsbüros an. Diese Veranstaltungen werden von Studierenden und Mitarbeitern freiwillig zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit besucht. In allen Fachbereichen wurden Lehrveranstaltungen zu den Themen Unternehmensgründung und Führungskompetenzen eingerichtet. Es wurden junge und innovative Unternehmen in der Region besucht und Gründer von Unternehmen zu Vorträgen und Lehrveranstaltungen in die Hochschulen eingeladen. Drei Gründerteams der Technischen Universität konnten mit Stipendien des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert werden. Alle drei nutzten die Chance, um ihre Gründungsidee in der Hochschule weiter zu entwickeln und schließlich ein Unternehmen zu gründen. Die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen untereinander sowie mit anderen Unterstützern der Gründerszene wurde intensiviert und stärker koordiniert. Alles in allem wurde auf breiter Basis der Gründergeist in die Technische Hochschule und die Fachhochschule Kaiserslautern getragen.
Und die Arbeit der sechs Mitarbeiter im Gründungsbüro zeigt weitere Wirkung:
Es wurde eine über die Region hinaus sichtbare Einrichtung geschaffen, die anderen Standorten in Rheinland-Pfalz als Vorbild dient. Auch bundesweit fällt die Beurteilung positiv aus. So hat sich das Gründungsbüro, laut Bundesbericht Forschung und Innovation 2010[1] , in kurzer Zeit zu einem zentralen Akteur im Gründungsgeschehen in Rheinland-Pfalz entwickelt. In der Studie "Vom Studenten zum Unternehmer: Welche Universität bietet die besten Chancen?" von Professor Schmude, Ludwig-Maximilians-Universität München[2], spiegelt sich die erfolgreiche Arbeit des Gründungsbüros wider. Diese Untersuchung überprüft in zweijährigem Abstand das Engagement aller Universitäten in Deutschland im Bereich der Gründungsförderung. Im Zeitraum von 2007 bis 2011 konnte sich die TU Kaiserslautern kontinuierlich verbessern. 2007 erreichte sie Platz 57 (von 65), 2009 Platz 51 (von 59) und im Jahr 2011 schließlich Platz 43 (von 63). Damit hat die Technische Universität Kaiserslautern die beste Platzierung aller rheinland-pfälzischen Universitäten erreicht. "Besonders stolz sind wir, dass die Studie dem Gründungsbüro in einzelnen Untersuchungsbereichen eine Spitzenposition unter den bundesweit fünf besten Universitäten bescheinigt. Es handelt sich dabei um die Bereiche 'Außercurriculare Qualifizierung und Betreuung' (Platz 3) und 'Kommunikation' (Platz 5). Genau diese Bereiche sind Schwerpunkt unserer Arbeit" so Dr. Bernhard Schu.
Doch nicht nur im Vergleich mit anderen Hochschulen ist der Erfolg messbar. Auch die Gründungszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Dies ergab eine Umfrage unter den vom Gründungsbüro betreuten Projekten, deren Ergebnisse seit Januar 2012 vorliegen. Die Zahl der Gründungen ist stetig angestiegen. Insgesamt gab es 26 Gründungen aus den beiden Hochschulen. Drei Gründungen aus 2009 folgten neun im Jahr 2010 und vierzehn in 2011. Damit ist das Gründungbüro laut dem Präsidenten der Technischen Universität auf sehr gutem Weg auch in der zweiten Hälfte der Projektlaufzeit die gesteckten Ziele zu erreichen.
Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (MBWWK). Zuwendungsempfänger für die Projekte ist die TU Kaiserlautern.
[1] Bundesbericht Forschung und Innovation 2010, Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bonn, Berlin. Juni 2010
[2] Schmude et al. 2011, „Vom Studenten zum Unternehmer: Welche Universität bietet die besten Chancen?“