Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gebeten, zu untersuchen, wie deutsche Hochschulen die Gründung von Unternehmen fördern und welche Einrichtungen hierbei an der Spitze stehen. Wo finden Studierende und Wissenschaftler die besten Voraussetzungen vor, um unternehmerisches Denken und Handeln zu lernen? Wo sind die Bedingungen so, dass sie mit einem innovativen Produkt oder einer neuen Dienstleistung erfolgreich an den Markt gehen können? Am Gründungsradar haben sich insgesamt 168 Hochschulen beteiligt und Auskunft über ihre Aktivitäten in der Gründungförderung gegeben. Diese Befragung ist Grundlage für den Hochschulvergleich.
Wissens- und Technologietransfer ist neben Forschung und Lehre ein zentrales Handlungsfeld für Hochschulen in Deutschland. Er sorgt dafür, dass die Ergebnisse der Forschung in der Gesellschaft ankommen und in Form von Innovationen wirtschaftlichen Nutzen generieren. Bahnbrechende Innovationen, so zeigt die Vergangenheit, entstehen aber in der Regel nicht in bestehenden Industrien, sondern in neu gegründeten Unternehmen. Daher stellen Ausgründungen aus den Hochschulen eine besonders wichtige Säule des Wissens- und Technologietransfers dar. Verbleiben die neu entstehenden Unternehmen dann auch noch am Standort der Hochschulen, üben sie eine besonders positive Wirkung auf die Regionalentwicklung aus.
"Nach all unserer Erfahrung", erklärt Dr. Bernhard Schu, Leiter des gemeinsamen Gründungsbüros von Technischer Universität und Hochschule Kaiserlautern, "spielt die Mobilisierung und Unterstützung von Gründern innerhalb der Hochschulen die entscheidende Rolle. Studierende und Wissenschaftler müssen zunächst in ihrem gewohnten Umfeld ermutigt und unterstützt werden, damit sie schließlich den Schritt an den Markt wagen und die Chance haben, dort erfolgreich zu sein. Mit dem Gründungsbüro direkt in den beiden Hochschulen, haben wir natürlich einen besonders guten Draht zu unserer Zielgruppe."
Trotz positiver Entwicklungen in den vergangenen Jahren, steht die Gründungsförderung bundesweit an den Hochschulen nicht an vorderster Stelle. "Wir begleiten im Schnitt pro Jahr zehn bis fünfzehn Gründungen aus beiden Hochschulen und den Forschungsinstituten," so Dr. Schu weiter. "Das ist gemessen an der Größe unseres Standortes nicht schlecht - kann aber noch gesteigert werden".
Der Stifterverband kommt in seiner deutschlandweiten Betrachtung zu einem ähnlichen Ergebnis. Das Gesamtniveau der Gründungen sei bundesweit noch zu niedrig, ist in der offiziellen Pressemitteilung zum Gründungsradar zu lesen. Deshalb empfiehlt er eine Beteiligung des Bundes an den Grundmitteln der Gründungsförderung. Erfolgversprechend wäre auch eine größere Öffentlichkeit der gesamten Gründungsaktivitäten, um noch mehr Studierende, Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter zu Unternehmensgründungen zu animieren.
Weitere Informationen unter: www.stifterverband.info/...