Im Nachhaltigkeitsbüro arbeitet Julia Hufnagel gemeinsam mit einem Team von vier studentischen Hilfskräften und zwölf Freiwilligen. „Die meisten sind Studierende, aber auch ein Doktorand ist bei uns dabei“, so Hufnagel, die zusätzlich zu ihrer aktuellen Koordinationsstelle beim Nachhaltigkeitsbüro bei Professorin Dr. Katharina Spraul am Lehrstuhl für Sustainability Management zu nachhaltigen Innovationen von Unternehmen im Rahmen ihrer Doktorarbeit forscht. „Wir betrachten alles aus den Blickwinkeln der Ökologie, dem Sozialen und der Ökonomie“, fährt sie fort. „Es geht etwa um ressourcenschonendes Wirtschaften, umweltfreundliche Mobilität, Familienfreundlichkeit und transparente Finanzen.“ Zu den Aufgaben des Nachhaltigkeitsbüros zählt es darüber hinaus, den Nachhaltigkeitsbericht der TU zu erstellen. Dieser informiert umfassend über die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation der Universität.
Auf dem Kaiserslauterer Campus wird bereits viel in Sachen Nachhaltigkeit geforscht und gelehrt. Verfahrenstechniker entwickeln etwa energieeffizientere Techniken für die industrielle Produktion, Biologen Methoden, um Pflanzen resistenter gegen den Klimawandel zu machen, und Ingenieure Verfahren, um Sprit einzusparen. Chemiker erforschen außerdem Braurückstände, um daraus neue Produkte für die Chemie- und Pharmaindustrie herzustellen und Biotechnologen arbeiten an Benzinalternativen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Zudem bietet das Fernstudienzentrum der TU Kaiserslautern, das Distance and Independent Studies Center (DISC), in jedem Semester einen Online-Kurs an, der sich der nachhaltigen Entwicklung widmet. Hierbei wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
„In der Forschung möchten wir in den kommenden Jahren eine noch stärkere Vernetzung erreichen, als dies jetzt schon der Fall ist“, so die junge Wirtschaftswissenschaftlerin. Auch die freiwilligen Helfer entwickeln nachhaltige Projekte. Zum einen arbeiten sie an einer Alternative für Einweg-Kaffeebecher in der Mensa oder erstellen einen „Nachhaltigkeitsführer“, in dem zum Beispiel erklärt wird, wo man Batterien entsorgen kann. Dieser Führer beinhaltet Tipps für ein nachhaltigeres Leben. Zudem plant eine studentische Gruppe einseitig bedrucktes Papier wieder zu nutzen, um Schreibblöcke daraus herzustellen.
Die Idee des Nachhaltigkeitsbüros ist nicht neu: Sie stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Hier haben mittlerweile viele Universitäten eine solches „Green Office“ eingerichtet. Auch in Deutschland gibt es sie an wenigen Universitäten wie zum Beispiel in Hildesheim und Magdeburg. Auf der Hannover Messe stellt das Team des Nachhaltigkeitsbüros der TU Kaiserslautern sich und seine Arbeit vor.