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Juniorprofessor Jakob Burger entwickelt am Lehrstuhl für Thermodynamik neue Verfahren und Bewertungsmethoden für den Rohstoffwandel

(lifePR) (Kaiserslautern, )
Die Technische Universität Kaiserslautern hat eine neue Juniorprofessur "Verfahrensentwicklung und Rohstoffwandel" im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik eingerichtet. Die Professur wird von der Firma BASF gefördert und ist gemeinsam mit zwei weiteren Juniorprofessuren am Lehrstuhl für Thermodynamik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse angesiedelt. Sie ist auf sechs Jahre befristet.

Als Juniorprofessor für "Verfahrensentwicklung und Rohstoffwandel" wurde zum 1. Juni Dr.-Ing. Jakob Burger berufen. Burger hat im Zeitraum von 2009 bis 2012 bereits an der TU Kaiserslautern über ein neues Verfahren zur Herstellung von umweltfreundlichen Kraftstoffkomponenten auf Gas-To-Liquid Basis promoviert. Nach einem Post-Doc Aufenthalt am Imperial College London ist er nun wieder zurückgekehrt und beschäftigt sich unter anderem damit, wie alternative Rohstoffe das Erdöl als heute vorherrschende Basis der Chemieproduktion in Zukunft ergänzen und schrittweise ersetzen können. In seiner Forschung geht es unter anderem um die Entwicklung von Methoden, mit denen verschiedene Neuverfahren schon in einer frühen Phase bewertet werden können. Dazu werden reduzierte Modelle mit modernen Optimierungsmethoden kombiniert.

"Besonders die sogenannte C1-Chemie wird an Bedeutung gewinnen, denn hier können aus Erdgas oder Biogas über Methanol wichtige Grundprodukte hergestellt werden", erläutert Burger. "Ein wertvoller Synthesebaustein wäre beispielsweise Formaldehyd, seine Abtrennung aus wässrigen alkoholischen Mischungen ist allerdings komplex und stellt hohe Ansprüche an die Verfahrensentwicklung."

"Wir möchten damit die unabhängige Forschungsarbeit eines jungen kreativen Wissenschaftlers auf einem wichtigen Gebiet unterstützen", betont Dr. Gerd Haderlein, Forschungsgruppenleiter in der Verfahrenstechnik der BASF. "Das Unternehmen geht hier über die etablierten und erfolgreichen Forschungskooperationen hinaus, in denen meistens relativ eng umrissene Fragestellungen mit definierten Meilensteinen bearbeitet werden."

Ein Technologiefeld mit wachsender Bedeutung

Das Thema Rohstoffwandel ist ein wichtiges Technologiefeld. In diesem werden interessante Verfahren zur Nutzung alternativer Rohstoffe identifiziert und unter technologischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Die wichtigsten Ausgangsstoffe für die Mehrzahl der Wertschöpfungsketten in der chemischen Industrie sind heute Olefine und Aromaten, die hauptsächlich durch Cracken und Reformieren von Naphtha (Rohbenzin) erzeugt werden.

Auch Erdgas wird derzeit bereits in vielfältigen Anwendungen als Rohstoff verwendet. Nachwachsende Rohstoffe hingegen werden bislang nur zur Spezialitätenherstellung in Einzelanwendungen eingesetzt. Für Nischenanwendungen kommt auch Kohlendioxid (CO2) in Frage, jedoch ist für die Umsetzung dieser thermo-dynamisch stabilen Verbindung viel Energie, zum Beispiel in Form von Wasserstoff, nötig. Dieser müsste ohne die zusätzliche Erzeugung von Kohlendioxid gewonnen werden, damit der Gesamtprozess nachhaltig ist.

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