TU-Präsident Prof. Dr. Helmut J. Schmidt und Kanzler Stefan Lorenz zeigten sich sehr erfreut über den weiteren Verbleib von Katharina Spraul in Kaiserslautern. "Für die TU Kaiserslautern ist es eine Auszeichnung, wenn unsere Professorinnen und Professoren weitere Rufe anderer Universitäten erhalten und eine große Bestätigung für die Arbeitsmöglichkeiten hier am Wissenschaftsstandort Kaiserslautern, wenn solche Rufe nach Bleibeverhandlungen dann abgelehnt werden", so Schmidt weiter.
Katharina Spraul hat seit dem 1. September 2013 die Professur "Sustainability Management" inne. Das neue Lehrgebiet im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften befasst sich in Forschung und Lehre mit drei Themenfeldern: 1. Nachhaltige Regulierung, also dem Zusammenspiel zwischen Staat und Markt, 2. Nachhaltige Kollaboration zwischen Unternehmen und Nonprofit-Organisationen, beispielsweise in Form von strategischen Partnerschaften, 3. Strategische Steuerung nachhaltiger Wertschöpfung in Unternehmen und Rechenschaftslegung gegenüber Anspruchsgruppen. Hiermit knüpft das Lehrgebiet an das 2007 etablierte Leitbild "Führen in globaler Verantwortung" des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften an.
Im Jahr 2007 implementierte sie - erstmalig in Deutschland - Service Learning in einer betriebswirtschaftlichen Lehrveranstaltung. In dieser aus den USA stammenden Lehrmethode werden theoretische Inhalte im Rahmen gemeinnütziger Projekte von den Studierenden angewandt und in Reflexionssitzungen ihren praktischen Erfahrungen gegenüber gestellt. Für die beispielhafte Umsetzung von Service Learning erhielt Professorin Katharina Spraul 2008 den Lehrpreis des Landes Baden-Württemberg.
"Die TU Kaiserslautern ist aus meiner Sicht eine im besten Sinne unternehmerische Universität, kaum hat man eine Idee, die für gut befunden wird, wird sie aufgenommen. Wenn man hier etwas anpackt, dann richtig - daraus resultiert das Gefühl, man kann etwas bewegen, und das ist sehr motivierend, mich für die TU einzusetzen. In meinen ersten anderthalb Jahren konnte ich schon sehr viele Kontakte knüpfen, sowohl in die Stadt, das Rathaus und in verschiedene Institutionen, als auch an der TU selbst, insbesondere mit kurzem Draht in die Verwaltung und zur Hochschulleitung. Das Miteinander ist aus meiner Wahrnehmung sehr kollegial, (welt-) offen und pfälzisch-nett. Es ist hilfreich, einige neuberufene Kolleginnen und Kollegen zu haben, um sich auszutauschen und gleichzeitig von den Erfahrungen derer profitieren zu können, die schon seit einigen Jahren an der TU tätig sind", so Katharina Spraul zu ihrer Entscheidung für die TU Kaiserslautern.
Eine Technische Universität biete dem Thema Nachhaltigkeit die Möglichkeit, dort anzusetzen, wo ein großer Hebel ist, nämlich bei den Ingenieuren und unseren Wirtschaftsingenieuren, die im Berufsleben nach ihrem Studium hoffentlich das umsetzen, was sie gelernt haben und ökologisch und sozial nachhaltigere Produkte und Prozesse entwickeln, ergänzt Katharina Spraul. "Unsere Studierenden finden die neuen Lehrveranstaltungen, beispielsweise Service Learning in Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen hier aus Kaiserslautern, sehr spannend", freut sich Spraul auf das weitere Wirken an der TU Kaiserslautern.