Die Ansprüche an angehende Lehrer sind hoch: Sie sollen wissenschaftlich anspruchsvollen sowie schülerzentrierten Unterricht halten. Dabei sollen sie der Forderung gerecht werden, dass Schüler nichts Vorgekautes reproduzieren, sondern selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten sollten. An diesem Punkte setzt ein Spezialpraktikum des Fachbereiches Biologie der TU Kaiserslautern für zukünftige Biologielehrer an: Die Lehramtskandidaten entwickeln Unterrichtssequenzen für Schüler mit experimentellem, forschenden Schwerpunkt und setzen diese gemeinsam mit Schülern in Laborräumen der TU auch praktisch um.
Das TU-Praktikum wird dabei gleichzeitig zum Schülerpraktikum, in dem auch echte Forschung betrieben wird. Dass dabei auch Daten und Erkenntnisse produziert werden, die nicht in jedem Biologieschulbuch zu finden sind, ist für beide Seiten ungewohnt. "Die Frage nach dem richtigen Ergebnis ist somit nur durch eigenständiges Nachdenken zu beantworten, Abschreiben ist nicht möglich. Vorlesungs- und Unterrichtsstoff bekommen plötzlich einen Sinn, eine Anwendungsmöglichkeit in der Praxis", kommentiert Christoph Thyssen, Lehrbeauftragter für Fachdidaktik am Fachbereich Biologie.
Das fördert bei Studierenden und Schülern Motivation und weckt Forschergeist. Wie nebenbei führt das auch zum besseren Verständnis ökophysiologischer Anpassungen der Buchen im Pfälzerwald; die Schüler verstehen Auswirkungen von intensiver Sonneneinstrahlung bzw. hohen Temperaturen auf die Photosynthese in Buchenblättern und deren Aufbau. In Zeiten des Klimawandels und den daraus erwachsenden Problemen sicher kein Fehler ... SOS als positives Signal.