Zwei Professoren der Technischen Universität Kaiserslautern, Jürgen Schnell und Wolfgang Breit, haben gemeinsam mit der Hochschule Bochum und der Firma COBIAX ein Deckensystem entwickelt, das im Innern von Stahlbetondecken Hohlkörper vorsieht und so 30 Prozent weniger Beton benötigt als zur Herstellung herkömmlicher Decken. Diese Entwicklung wird vom Bundesforschungsministerium als einer der drei wichtigsten Beiträge zur Schonung von Ressourcen mit dem Forschungspreis "Nachhaltige Entwicklung 2013" ausgezeichnet.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke freut sich sehr über die Würdigung der Arbeit an der TU Kaiserslautern zum Thema Nachhaltigkeit: "Großes Kompliment an die Technische Universität Kaiserslautern. Sie ist mit ihren Forschungen ganz offensichtlich am Puls unserer Zeit. Den Verbrauch von Ressourcen zu verringern und so Rohstoffe und Kosten zu sparen, das wird für unsere Wirtschaft immer wichtiger. Denn dabei geht es nicht nur um Umweltschutz, sondern auch um Wettbewerbsfähigkeit und um neue Märkte, die sich für ressourcenschonende Produkte auftun. Auch die Gründung des Instituts für ressourceneffiziente Chemie und Rohstoffwandel in Kaiserslautern zeigt, dass das Bedürfnis nach mehr Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Technik angekommen ist."
Finanzminister Dr. Carsten Kühl begrüßt als zuständiger Bauminister und Chef der obersten Baubehörde das neue Verfahren: "Ich freue mich, dass es mit der TU Kaiserslautern einer Hochschule in Rheinland-Pfalz gelungen ist, ein neues Bauverfahren zu entwickeln, das neben der Ressourcenschonung auch einen Beitrag zur Kosteneinsparung liefern kann. Im staatlichen Hochbau können wir als Land in Zukunft durch das Hohlkörper-Deckensystem Bewehrungsstahl und Beton einsparen und damit einen wichtigen Beitrag hierzu leisten. Ich gratuliere der TU Kaiserslautern für diese herausragende Leistung."
Den Glückwünschen schloss sich auch Wissenschaftsministerin Doris Ahnen an. Sie fügte hinzu: "Eine solche Auszeichnung belegt natürlich auch die Leistungsfähigkeit der Universität insgesamt und das hervorragende wissenschaftliche Umfeld, das Kaiserslautern als Universitätsstandort bietet." Neben der individuellen Exzellenz, so Ahnen weiter, sei in Kaiserslautern auch die interdisziplinäre Vernetzung auf einem guten Weg. Um diese weiter voranzubringen, fördert das Wissenschaftsministerium den Forschungsschwerpunkt "Nachhaltige Bauwirtschaft" (RESCUE) seit 2008 mit rund 1 Million Euro im Rahmen der landesweiten Forschungsinitiative. Dort forschen neben den beiden Preisträgern weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Kaiserslautern zu Fragen der Nachhaltigkeit im Bauwesen. Dabei steht die Schonung nur begrenzt zur Verfügung stehender Ressourcen im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. Insgesamt tragen sie dazu bei, das Forschungsprofil der TU zu stärken, so Ahnen.